Bundesliga

Nach Schock beim Tanken: Schalke hofft immer noch auf Rangnick

Buchta kündigt weiteres Gespräch an

Nach Schock beim Tanken: Schalke hofft immer noch auf Rangnick

Er beschäftigt den FC Schalke weiterhin: Ralf Rangnick.

Er beschäftigt den FC Schalke weiterhin: Ralf Rangnick. picture alliance

Die 14-köpfige Gruppe "Tradition und Zukunft" hat die Hoffnung, Ralf Rangnick doch noch für den FC Schalke 04 zu gewinnen, noch nicht aufgegeben - und die Klubbosse offenbar auch nicht. Aufsichtsratschef Jens Buchta kündigte kurz vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach ein weiteres Telefonat mit Rangnick-Berater Marc Kosicke an.

Buchta zu Rangnick-Absage: "Ich verstehe das überhaupt nicht"

Am Samstag sei er gerade beim Tanken gewesen, als Kosicke anrief und ihn von Rangnicks Absage unterrichtete, berichtete Buchta: "Da musste ich erst mal an die Seite fahren, weil mich diese Absage auch zu dem Zeitpunkt total überrascht hat. Ich habe auch gesagt: 'Ich verstehe das überhaupt nicht.'"

Denn Buchta zufolge hatte es keinerlei Hinweise auf diese Absage gegeben. Das Gespräch mit Kosicke am Donnerstag habe in "positiver Atmosphäre" stattgefunden und mit dem "klaren Willen, Ralf Rangnick zu verpflichten". Dabei "haben wir noch mal die Möglichkeiten vorgestellt, die wir als Schalke 04 für die Aufstellung eines Budgets in der 2. Liga haben."

"Eher unüblich": Schalke präsentiert Rangnick-Berater alle Finanzdetails

Dafür war sogar eigens Finanzchefin Christina Rühl-Hamers während des Gesprächs hinzugezogen worden, um "sehr transparent über die aktuelle wirtschaftliche Situation zu berichten, was ja auch eher unüblich ist in solchen Beraterkonstellationen", wie Rühl-Hamers am Samstag selbst erklärte. "Wir haben vereinbart, dass keine Zahl den Raum verlässt."

Kosicke sei aufgezeigt worden, dass das Schalker Worst-Case-Szenario immer noch ein Betrag sei, der hinsichtlich Personalaufwand und Transferausgaben "der Spitzengruppe in der 2. Liga entspricht", so Rühl-Hamers. Und im Gespräch sei "an keiner Stelle erwähnt worden, dass dieses Budget für Ralf Rangnick nicht ausreichend sei", betonte Buchta.

Vielmehr sei für die kommende Woche ein Folgetermin vereinbart worden, an dem auch Rangnick persönlich teilnehmen sollte. Das findet nun nicht statt - vorerst zumindest. Nach dem ersten Schock beim Tanken "haben wir dann vereinbart, dass wir Anfang kommender Woche noch mal telefonieren, wenn sich das bei uns und auch auf seiner und Ralf Rangnicks Seite ein bisschen gelegt hat", so Buchta. Und dabei werde er "selbstverständlich noch mal die Möglichkeit ausloten", ob die Gespräche nicht doch wieder aufgenommen werden könnten.

Rangnick-Gruppe hofft auch noch: "Sonst würde da nicht 'derzeit' stehen"

Die Gruppe "Tradition und Zukunft", die Rangnick zunächst kontaktiert hatte, sieht ebenfalls noch einen "kleinen Hoffnungsschimmer", wie es Gruppenmitglied und Medienunternehmer Jörg Grabosch bei "Sky" ausdrückte. Nämlich "das kleine Wörtchen 'derzeit'" in Rangnicks Absage- Kommuniqué. Wäre die Absage definitiv, "würde da nicht 'derzeit' stehen. Meiner Meinung nach gibt's da noch eine Chance."

Das "Angebot der Gruppe, konstruktiv mitzuarbeiten", stünde aber auch, "wenn es Rangnick nicht wird", so Grabosch. Dann müsse "das Leben trotzdem weitergehen". Es gebe grundsätzliche "Bereitschaft", dabei zu helfen, "mögliche Lücken im Etat zu schließen".

Konkret scheint die Gruppe diesbezüglich aber den Schalke-Bossen gegenüber bislang nicht geworden zu sein. Nach einem "ruhigen" Gespräch mit zwei Gruppenmitgliedern am vergangenen Mittwoch sprach Buchta am Samstag von "sehr vagen" und "keinesfalls transparenten Andeutungen der Gruppe". Er habe sie gebeten, es beim Schalker Vorstand schnell vorzubringen, "wenn sie etwas haben", damit dieser dann über die Umsetzbarkeit befinden könne.

Grabosch wünscht sich eine einvernehmliche Lösung. "Ein Gegeneinander macht keinen Sinn, die Situation ist schwierig genug. Da muss man sich auf ein Ziel konzentrieren und nicht noch Nebenkriegsschauplätze eröffnen."

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jpe