Lange hat sich der Streit um die Frage, wer in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Schalke 04 antreten darf, hingezogen. Am Dienstag schien durch ein Urteil des Schiedsgerichts eigentlich eine endgültige Antwort gefunden worden zu sein: Schweinfurt 05 - und damit nicht Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München - wird gegen die Königsblauen am 3. November auf Schalke antreten, so wie es der Bayerische Fußball-Verband (BFV) auch ursprünglich beabsichtigt hatte.
Wir werden das nicht auf uns sitzen lassen und den Fall vor dem Bundesgerichtshof prüfen lassen.
Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny
Doch die Angelegenheit scheint entgegen aller Annahmen doch noch nicht abgeschlossen zu sein. Denn bei Drittligist Türkgücü München, der die juristische Auseinandersetzung wenige Tage vor dem geplanten Pokalspiel zwischen Schweinfurt und Schalke durch eine Klage überhaupt ausgelöst hatte, ist offensichtlich nicht gewillt, das Urteil anzuerkennen. Geschäftsführer Max Kothny sprach gegenüber der Süddeutschen Zeitung von einem "Micky-Maus-Gericht" und betonte, sein Klub könne den Schiedsspruch "so nicht akzeptieren". Das Urteil sei "dahingerotzt". Es liege "ein schwerwiegender kartellrechtlicher Fehler vor", ergänzte er beim "Sportbuzzer".
Bundesgerichtshof soll den Fall prüfen
Die Verhandlung habe im Sitzungssaal eines Hotels stattgefunden, dazu noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit: "Das sagt doch alles aus." Kothny sprach von einem "traurigen Tag für die Gerichtsbarkeit", das Urteil sei "so nicht zulässig". Der Verein werde deshalb weitere juristische Schritte einleiten: "Wir werden das nicht auf uns sitzen lassen und den Fall vor dem Bundesgerichtshof prüfen lassen."
BFV-Präsident Koch hatte sich erleichtert gezeigt
Beim BFV hatte man sich derweil erleichtert nach dem Schiedsspruch gezeigt. Zuvor hatte der Zivilsenat des Bayerischen Obersten Landesgerichts die Zuständigkeit des Verbands bestätigt. "Das wochenlange juristische Schauspiel ist final beendet", hatte Präsident Rainer Koch in einem Statement betont: "Und jetzt halten wir es mit Franz Beckenbauer: Geht's raus und spielt's Fußball."