Bundesliga

Nach Pokal-Aus: Schwarz will sich "nicht vom Ergebnis blenden lassen"

Hertha-Trainer betont die positiven Dinge vor dem Derby gegen Union

Nach Pokal-Aus: Schwarz will sich "nicht vom Ergebnis blenden lassen"

Lenkt den Blick auf die positiven Dinge: Hertha-Trainer Sandro Schwarz.

Lenkt den Blick auf die positiven Dinge: Hertha-Trainer Sandro Schwarz. IMAGO/Nordphoto

Emotional hat das Scheitern Sandro Schwarz auch am Tag danach noch bewegt. Er habe noch "die gleiche Gefühlslage" wie am Sonntag, sagte der neue Coach von Hertha BSC am Montag nach dem Training, "dennoch sind wir schon in der Analyse gewesen und haben der Mannschaft heute Morgen Bilder gezeigt."

1. Runde DFB-Pokal

Kapitän Marvin Plattenhardt und Kollegen bekamen vorgeführt, was sie schlecht, aber auch was sie gut gemacht hatten. In einer Partie, in der sein Team "das komplette Programm mitgenommen hat, was man in einem Pokalspiel mitnehmen kann" (Schwarz), hat der Trainer auch "viele gute Sachen gesehen. Das, was uns in unserer Spielweise auszeichnet."

Natürlich ist dem 43-Jährigen klar, dass seine Mannschaft zu einfache Gegentore bekommen hat, und dass sie in Sachen Kontersicherung und Stellungsspiel bei langen Bällen Defizite an den Tag gelegt hatte. Doch Schwarz ist darum bemüht, die Sachen hervorzuheben, die seine Profis gut umgesetzt haben. "Wenn wir mit guter Intensität spielen und einfach Fußball spielen sowie unsere Geschwindigkeit nutzen, dann sind wir brandgefährlich", sagt der Hertha-Coach, der sich natürlich "erhofft hätte, wir das länger als 55 Minuten so durchziehen".

Zunächst "sehr gute Dominanz", dann Comeback-Qualitäten

Denn speziell in der 1. Halbzeit und noch in der Anfangsphase der 2. Hälfte habe seine Mannschaft "eine sehr gute Dominanz gehabt und viele Konter abgeklemmt". Zudem haben Schwarz auch die Comeback-Qualitäten nach dem zwischenzeitlichen 2:3-Rückstand beeindruckt.

Es ist die große Kunst, sich nicht nur von dem Ergebnis blenden zu lassen.

Sandro Schwarz

Doch am Ende zählt im Fußball das Ergebnis, und für die Hertha-Fans - zumindest für manche - dürfte das Aus im Pokal bei der Eintracht in Braunschweig emotional ein Rückschlag sein, nachdem die Anhänger Mannschaft und Trainer beim Fan-Tag am Samstag gefeiert hatten. Schwarz ist sich des Einflusses der Niederlage auf die Befindlichkeit der Fans bewusst. "Das ist eine menschliche Reaktion", sagt er. Der Coach wirbt jedoch um Geduld und dafür, sich nicht von einem Resultat beeinflussen zu lassen. "Es ist die große Kunst, sich nicht nur von dem Ergebnis blenden zu lassen", betont er.

Grundstimmung Richtung Derby aufrechterhalten

Die Partie in Braunschweig sei das erste Pflichtspiel "in dieser Gemeinschaft und dieser Gruppe" gewesen. Und seine Mannschaft habe "ein Extremerlebnis gehabt, aber das gehört dazu in einer Entwicklung". Er habe jedenfalls - auch nach den Reaktionen der Fans in Braunschweig - das Gefühl, "dass sehr viele Menschen anerkennen, was für ein Herz wir auf dem Platz gelassen haben". Deswegen heißt die Maxime des neuen Hertha-Trainers: "Aufarbeiten und die Grundstimmung aufrechterhalten. Das ist extrem wichtig. Und dann geht es Richtung Derby."

Andreas Hunzinger

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