Nach den Ausschreitungen im Anschluss an das Conference-League-Halbfinale gegen West Ham United hat der AZ Alkmaar 43 Stadionverbote verhängt. Wie der niederländische Klub am Freitag bekanntgab, betreffen die Sanktionen "Besucher, die in das Fehlverhalten rund um das europäische Halbfinale in Alkmaar verwickelt waren".
Weitere Stadionverbote seien keineswegs ausgeschlossen, hieß es in der Klub-Mitteilung weiter. Zudem seien strafrechtliche Ermittlungen durch die niederländischen Behörden noch nicht abgeschlossen. Bislang sind im Zusammenhang mit den Vorfällen 14 Personen verhaftet worden.
Vermummte stürmten die Haupttribüne
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Am vergangenen Donnerstag hatte Alkmaar durch die 0:1-Niederlage gegen West Ham den Einzug ins Endspiel der Conference League verpasst, nach dem Schlusspfiff stürmten vermummte Anhänger des Klubs die Haupttribüne des Stadions. Dort saßen auch Familie und Freunde der Hammers.
Bilder der Ausschreitungen waren im niederländischen Fernsehen mit dem Aufruf an Bürger zur Mithilfe gezeigt worden. Dutzende Hinweise auf die Identität der Randalierer waren daraufhin eingegangen.
Zuletzt war es immer wieder zu Vorfällen im niederländischen Fußball gekommen. Erst vergangene Woche kam es im Rahmen der Partie des FC Groningen gegen Ajax Amsterdam zu Ausschreitungen, die sogar zu einem Spielabbruch führten. Anfang Mai waren 154 "Fans" von Alkmaar wegen des Vorwurfs von Antisemitismus festgenommen worden.
Vor dem letzten Saisonspiel in der Eredivisie am Sonntag (14.30 Uhr) gegen die PSV Eindhoven will Alkmaar mit den Behörden über mögliche Sicherheitsmaßnahmen diskutieren, um allen Fans einen angenehmen Stadionbesuch zu ermöglichen. Für AZ geht es noch um Platz drei und die direkte Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Die Meisterschaft hatte sich Feyenoord Rotterdam bereits vergangenes Wochenende gesichert.