
Gleich als Dirigent tätig: Stefan Bell bringt seine Erfahrung in der Mainzer Zweiten ein. imago images
Erstmals seit sieben Jahren lief Stefan Bell wieder für die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 auf. Wie schon im September 2013 hieß der Gegner FC Homburg. Dass es statt des damaligen Mainzer 3:0-Sieges (Bell spielte seinerzeit unter Trainer Martin Schmidt in der Innenverteidigung neben Malik Fathi) diesmal ein 1:1 gab, hatte auch mit dem Innenverteidiger zu tun.
Zwei seiner Kopfbälle zählten zu den besten Mainzer Chancen - doch statt das 2:0 und 3:0 zu erzielen, verursachte Bell den Elfmeter, der zum Ausgleich führte. Dennoch überwog bei dem 29-Jährigen die Freude über das Comeback nach 14 Monaten ohne Pflichtspiel. "Das Spiel war hoch intensiv", sagte der 1,92-Meter-Mann. Bells lange Pause war einer schweren Sprunggelenkverletzung geschuldet (mehrfacher Bänderriss und freier Gelenkkörper) sowie zuletzt einer Corona-Infektion, die er sich in der Saisonvorbereitung zugezogen hatte.
"Ich hatte das Gefühl, dass wir direkt gut stehen"
Gegen Homburg konnte Bell nun erstmals wieder Spielpraxis sammeln: "Ich habe mich gut gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass wir direkt gut stehen." In der Tat biss sich der Favorit aus dem Saarland lange die Zähne an der Mainzer Abwehr aus. Defensiv klappte die Abstimmung weit besser als im Vorwärtsgang. Am Ende stand ein Punkt gegen den Ligavierten, der die Rheinhessen knapp über der sechs Plätze umfassenden Abstiegszone hält.
Neben Bell standen sechs weitere Spieler aus dem Bundesligakader von Jan-Moritz Lichte in der Startelf, dem am Dienstag ein neuer Co-Trainer an die Seite gestellt worden war. Abwehr-Kollege Dimitri Lavalee sollte ebenfalls Spielpraxis sammeln. Die Jungprofis Merveille Papela, Niklas Tauer, Paul Nebel und Torschütze Marlon Mustapha werden über die U 23 an den Profifußball herangeführt, trainieren aber weiter mit dem Bundesligakader. Nur Marius Liesegang ist einstweilen Stammgast bei der Zweiten.
Wohl einmalige Chance für Bell
Bells Stippvisite war zunächst auf das Abschlusstraining und einen Einsatz beschränkt. "Wie die nächsten Wochen und Monate in der Regionalliga weitergehen, weiß derzeit niemand", sagte Bell.