Preußen-Coach Ralf Loose beorderte gegenüber dem 1:0 in Osnabrück Pischorn anstelle von Dominik Schmidt (Gelb-Rot-Sperre) in die Abwehrzentrale. Erfurts Trainer Walter Kogler verzichtete nach dem 2:0 im Ostduell gegen Dresden seinerseits auf personelle Umbaumaßnahmen.
Münster startete auf eigener Spielwiese couragiert in die Partie. Die Adlerträger setzten die Rot-Weißen früh unter Druck. Darüber hinaus zeigte sich die Loose-Truppe immer wieder angriffslustig. Fünf Minuten waren im Preußenstadion absolviert, als der Ball über Zenga und Reichwein zu Siegert zirkulierte, dieser für seine Hereingabe aber keinen Abnehmer fand. Ansonsten blieben Chancen – im Ansatz wie in der Vollversion – hüben wie drüben aber Mangelware. Geschuldet war dies der mangelnden Präzision der Hausherren und der Erfurter, die durch einen allerdings zu unplatzierten Tyrala-Schuss Masuch die erste Arbeitsprobe abverlangten (9.).
Danach hatten beide Offensivreihen lange Zeit Sendepause. Erst in der 25. Minute sollte es im Münsterland wieder lebendiger werden: Der aufgerückte Pischorn schraubte sich nach oben, köpfte aber knapp über den Gästekasten. Auf der Gegenseite verebbte der Torschrei der aus Thüringen mitgereisten Anhänger abrupt, als ein Czichos-Kopfball im Netz landete, bei Referee Steffen Mix, der auf Abseits erkannte, aber keine Anerkennung fand (32.).
Kurz vor der Pause sollte es für RWE noch bitterer werden: Judt zog nach Meinung von Dix gegen Zenga die Notbremse – Rot für den Ex-Nürnberger (43.)! Den fälligen Freistoß beförderte Reichwein, der einst selbst für Erfurt stürmte, nach langer Diskussion zur 1:0-Pausenführung für das Bundesliga-Gründungsmitglied in die Maschen (45.).
Der 6. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel antwortete Erfurt allerdings unbeeindruckt: Czichos setzte den mitgelaufenen Bukva in Szene – 1:1 (47.). Der Ausgleich – noch dazu in Unterzahl – gab den Thüringern Rückenwind: Ein Möhwald-Schuss wurde geblockt (53.), auf der Gegenseite sauste ein Siegert-Schuss knapp am Tor vorbei (54.).
Chancen gab es in einer unterhaltsamen, teilweise sogar rasanten zweiten Hälfte für beide Teams auch in der Folge reichlich. Bis zum Abpfiff lieferten sich die Kontrahenten ein heißes Duell. Tore sollten auch noch zwei notiert werden. Czichos – beim 1:1 noch Vorbereiter – brachte dezimierte Kogler-Schützlinge mit dem Kopf dem Überraschungscoup nahe (75.). Dass nichts daraus wurde, dafür sorgte Reichwein, der in der 82. Minute gegen seinen Ex-Verein zum zweiten Mal traf und damit das 2:2-Endresultat festzurrte.
Für Preußen Münster geht der Drittliga-Betrieb am kommenden Samstag ab 14 Uhr an der Kieler Förde weiter. Rot-Weiß Erfurt muss zeitgleich erneut auswärts ran. Der Gegner an der Bremer Brücke heißt dann VfL Osnabrück.