Gemischte Gefühle bei den zwei Stuttgarter Profis. Ein Tag zum Vergessen für Deutschlands Olympia-Fußballer, ein Tag für die Ewigkeit für die Gastgeber. Während Müller mit der DFB-Auswahl beim bereits von Beginn an unter keinem glücklichen Stern stehenden Turnier zum Abschluss der Gruppenphase gegen die Elfenbeinküste nur zu einem 1:1 kam und als Dritter ausschied, setzte Endo mit dem Gastgeber-Land ein Ausrufezeichen. Mit einem glänzenden 4:0-Erfolg über keinen Geringeren als Frankreich. Drei Siege gelangen Stuttgarts Kapitän und dessen Kollegen in der Gruppe A. Sie treffen jetzt am Samstag im Viertelfinale auf Neuseeland. Ein machbarer Kontrahent und die Chance für die Gastgeber vor heimischer Kulisse Geschichte zu schreiben.
Wenig bis nichts, was positiv zu erzählen wert wäre, erlebte Müller. Der im dritten Gruppenspiel dringend benötigte Erfolg über die Ivorer sollte der DFB-Mannschaft nicht gelingen. Am Ende stehen die Afrikaner vor den Deutschen und treffen im Viertelfinale auf Spanien. Zeitnah wird Müller in Stuttgart zurückerwartet. "Er kommt direkt nach Olympia zu uns", hatte Pellegrino Matarazzo schon vor der Abreise des Neuzugangs gesagt. Der Keeper, der für fünf Millionen Euro aus Mainz kam, steigt sofort wieder ins Training ein und stünde für die 1. Runde des DFB-Pokals bei BFC Dynamo bereit. Der 23-Jährige hat in den Augen des Trainers "genügend Pause" vor seinem Wechsel zu den Schwaben gehabt.
Auch Endo wird, je nachdem, wie weit er mit Japan kommt, direkt nach Stuttgart zurückreisen. Ohne Urlaub. Sollte der neue VfB-Kapitän sogar das Finale (7. August) bei den Spielen erreichen, ist der 12. August als Termin ins Auge gefasst. Der Mittelfeldspieler würde dann die erste Pokalrunde verpassen, stünde aber rechtzeitig für den Start in die Liga bereit. Matarazzo: "Wer Wataru kennt, weiß, dass er matchfit zurückkommen wird." Und womöglich mit einer Medaille dekoriert.
