Mit 43 Treffern schoss Aleksandar Mitrovic den FC Fulham in der vergangenen Saison zurück in die Premier League, und auch dort ist der Angreifer Toptorjäger seiner Mannschaft. Nicht zuletzt seinen elf Toren hat es der Aufsteiger zu verdanken, dass er als Tabellenneunter von der Qualifikation für den Europapokal träumen darf. Doch jetzt droht Mitrovic lange auszufallen.
Weil er im FA-Cup-Viertelfinale bei Manchester United am Sonntag Schiedsrichter Christopher Kavanagh schubste und Rot sah, könnte der serbische Nationalspieler nun gleich für mehrere Wochen oder Monate aus dem Verkehr gezogen werden. Als der englische Verband am Montag seine Anklagepunkte veröffentlichte, teilte er mit, dass "die Standardstrafe (…) eindeutig unzureichend" wäre.
Ex-Profi Sutton fordert eine Zehn-Spiele-Sperre
Diese ist gleichbedeutend mit einer Sperre von drei Spielen, bei Mitrovic geistern jedoch gar zweistellige Zahlen herum. So wurde Paolo di Canio 1998 einmal für einen Stoß gegen Referee Paul Alcock für elf Partien gesperrt, Ex-Profi Chris Sutton forderte eine Zehn-Spiele-Pause für Mitrovic. Dass Trainer Marco Silva für "Fairness" plädierte, ist nur logisch: Eine Sperre gilt im englischen Profifußball schließlich wettbewerbsübergreifend, also in diesem Fall auch in der Premier League.
Mitrovic, der Fulham im Old Trafford zunächst in Führung gebracht hatte, waren die Sicherungen durchgebrannt, als Kavanagh nach VAR-Eingriff auf Elfmeter für United und Rot für Willian entschieden hatte, der einen Schuss von Jadon Sancho auf der Linie mit der Hand geblockt hatte. Am Ende verlor Fulham zu neunt mit 1:3.
Bruno Fernandes kam in Liverpool davon
Silva, der in der Szene ebenfalls Rot gesehen hatte, muss selbst mit einer empfindlichen Strafe rechnen, weil ihm die FA vorwirft, sich gegenüber dem Schiedsrichter und dem Vierten Offiziellen ungebührend geäußert und auch noch eine Wasserflasche in Richtung des Assistenten geworfen zu haben. Das bittere FA-Cup-Aus könnte Fulham also noch eine Weile beschäftigen.
Womöglich kommt den Londonern indirekt ausgerechnet Bruno Fernandes zur Hilfe, der den Elfmeter nach Willians Handspiel verwandelt hatte. Denn: Der Portugiese hatte unlängst bei Uniteds 0:7-Debakel in Liverpool einem Linienrichter einen leichten Schubser in den Rücken gegeben, ohne bestraft zu werden. Medienberichten zufolge werden Fulhams Verantwortliche mit dieser Szene in ihrer Stellungnahme argumentieren, zu der sie die FA aufgefordert hat.