Bundesliga

VfB: Mislintat und Matarazzo sauer wie selten

Stuttgart verliert in Berlin nicht nur ein Spiel

Mislintat und Matarazzo sauer wie selten - VfB-Profis von Fans beschimpft

Frust und Tränen: Sasa Kalajdzic nach der 0:1-Niederlage in Berlin.

Frust und Tränen: Sasa Kalajdzic nach der 0:1-Niederlage in Berlin. IMAGO/Pressefoto Baumann

Einmal mehr flossen die Tränen bei dem einen oder anderen VfB-Spieler. Doch diesmal sollte es keine tröstenden Worte geben. Nicht von der Kurve, aus der den beim 0:2 in Berlin Unterlegenen offene Wut und massive Kritik entgegenregnete. Nicht von den Chefs, die sonst oft ihre schützenden Hände über sie ausbreiten. Sven Mislintat und Pellegrino Matarazzo waren sauer wie selten.

"Die ersten 30 Minuten waren eines unserer schlechtesten Saisonspiele", sagt der Sportchef, der "darauf nicht direkt die ultimative Antwort" parat hatte. "Es ist sowieso die Frage, ob man diese überhaupt findet." Die Ursachenforschung sei diesmal schwerer als sonst. "Ob das Kopfsache ist, ob das Passivität ist - das ist etwas hypothetisch. Dafür braucht es schon etwas längere Gespräche und tiefere Analysen."

"Das reicht nicht, das reicht einfach nicht"

Diese werden schon am heutigen Montag in Angriff genommen und geführt werden. "Das reicht nicht, das reicht einfach nicht", so Matarazzo, dem die Enttäuschung lange nach Schlusspfiff noch tief ins Angesicht geschrieben war. "Wie wir den ersten Eckball verteidigen oder das Gegentor kassieren ... dafür gibt es keine Ausreden. Es ist völlig unwichtig, wie die Jungs unter der Woche trainieren oder wie laut sie in der Kabine sind. Das Einzige, das zählt, ist, was auf dem Platz passiert. Und da waren wir nicht da."

Der VfB hat in Berlin nicht nur ein Spiel verloren, sondern neben dem Anschluss an den direkten Nichtabstiegsplatz 15 auch sein Gesicht, seine Zuversicht, viel Hoffnung und sogar den uneingeschränkten Rückhalt der Fans. Diese kannten beim Gang der Spieler in die Kurve keine Gnade, ließen ihrem Frust und ihrer Wut freien Lauf - und ernten bei Mislintat Verständnis.

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"Es ist völlig in Ordnung, dass sie ihren Unmut äußern. Das müssen wir wegstecken, das gehört dazu. Wir spielen nicht nur für uns, sondern für die Fans und die Region", so Mislintat. Man müsse am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den praktisch geretteten VfL Wolfsburg nicht nur in Sachen Punkte und Tabelle aufholen, sondern auch bei den enttäuschten Unterstützern sportliche Abbitte leisten. "Unsere Aufgabe ist, sie von der ersten Minute und dem ersten Zweikampf an auf unsere Seite zu ziehen."

Bei aller Kritik schaltet Mislintat aber auch gleich wieder in den Optimismus-Modus. "Das Spiel in Berlin hat schon wehgetan. Wir hatten schon eine deutlich schlechtere Ausgangsposition mit Platz 17 und vier Punkten Rückstand. Jetzt ist es Platz 16 und vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Aufgeben gibt es nicht."

George Moissidis

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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