Für den Mittelfeldspieler waren die beiden Partien in der Relegation gegen den Hamburger SV etwas ganz besonderes. Nicht nur, weil Millot mit dem VfB den Klassenerhalt feiern konnte. Der 20-Jährige spielte auf, wie man es sich von ihm so lange erhofft und auch erwartet hatte: trickreich, spielstark und torgefährlich. Beim 3:0 vor heimischem Publikum legte der Franzose Josha Vagnomans 2:0 auf. Beim 3:1 in Hamburg drehten seine beiden Treffer zum 1:1 und 2:1 die Partie zugunsten der Schwaben. Sebastian Hoeneß freut sich, "dass er immer wieder gezeigt hat, was für ein Potenzial er hat".
Dem vierten Trainer der Saison gelang, was seinen drei Vorgängern verwehrt blieb: das bei der AS Monaco ausgebildete Talent in die Spur zu bringen. Hatte sich der Jungprofi bis dahin mit diversen Undiszipliniertheiten immer wieder den Unmut der Entscheider aufgehalst und damit mehr Einsatzzeit verschenkt, blühte er zuletzt auf. "Ich muss mich beim Trainer bedanken", erklärte Millot nach dem 3:1 in Hamburg vor laufenden Kameras. "Er hat mir Selbstvertrauen gegeben, ich habe öfter in der Startelf gespielt." Hoeneß selbst will nicht in die Vergangenheit blicken und zieht nur die Zeit unter seiner Ägide in seinen Bewertungszeitraum ein. "Seit ich hier bin, habe ich ihn sehr oft so erlebt, als hätte er begriffen, um was es geht", so der Cheftrainer, der allerdings durchaus noch weiteren Raum für Verbesserungen sieht. "Natürlich muss er auf und neben dem Platz noch ein paar Entwicklungsschritte gehen. Auch er wird sich immer wieder unter Beweis stellen müssen."
Kwarteng und Woo-yeong als mögliche Nachfolger
Wo er besagte Schritte machen wird, ist momentan nicht ganz sicher. Millot wurde in den vergangenen Wochen mehrfach von unterschiedlichen Klubs beobachtet. Aus Frankreich und Italien. Vor allem der RC Lens, Frankreichs Vizemeister, der einen Zähler hinter der Staransammlung von Paris St. Germain die Liga abgeschossen hat, zeigt größeres Interesse.
Sollte Millot, dessen Kontrakt beim VfB noch bis Ende Juni 2025 läuft, wechseln dürfen, haben die Stuttgarter schon diverse Nachfolgekandidaten im Auge. Zu denen zählt neben Moritz Kwarteng (25, zehn Saisontore) vom 1. FC Magdeburg, der in Stuttgart geboren und in der VfB-Jugend großgeworden ist, auch Freiburgs Jeong Woo-yeong (23). Mit dem Südkoreaner und dessen Management wurde bereits erster Kontakt aufgenommen.