Es war ein turbulentes Spiel zwischen Bulgarien und Ungarn (2:2), das die die Hausherren erst gedreht hatten, um in der siebten Minute der Nachspielzeit doch noch ein Eigentor zu produzieren. Noch deutlich turbulenter ging es allerdings vor dem Vasil-Levski-Stadion in Sofia zu. Wie bulgarische Behörden der Nachrichtenagentur am Freitagmorgen mitteilten, wurden bei schweren Krawallen rund um die Begegnung in der EM-Qualifikation mindestens 33 Polizisten sowie 24 Fans verletzt.
Nach Angaben der bulgarischen Polizei hatten sich über 4000 Fans vor dem Nationalstadion in der Hauptstadt versammelt, um gegen den schwer in der Kritik stehenden Verbandspräsidenten Borislaw Michailow zu protestieren. Dem Bericht nach hatten die Fans unter anderem Rauchbomben, Pflastersteine sowie Bierflaschen auf die Polizei geworfen. Es folgten gewaltsame Zusammenstöße, in denen die Polizei Wasserwerfer und Pfefferspray einsetzte.
"Kopfverletzungen, gebrochene Beine und Arme"
"24 Verletzte wurden untersucht, darunter sieben, die mit Kopfverletzungen, gebrochenen Beinen und Armen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und viele, die mit Pfefferspray besprüht wurden", erklärte eine Sprecherin des Notfallzentrums der AFP. Stefan Iwanow, stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Sofia, berichtete auf einer einberufenen Pressekonferenz von mehreren Polizisten, die "schwer verletzt im Krankenhaus liegen".
Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Partie in Plovdiv stattfindet. Weil das sich im Umbau befindliche Stadion aber nicht für die Nutzung beim EM-Qualifikationsspiel freigeben wurde, musste umdisponiert werden. Ausschlaggebend dafür waren offenbar die erwarteten Krawalle gewaltbereiter Hooligans. Auch eine Absage stand im Raum. Am Dienstag dann wurde die kurzfristige Verlegung nach Sofia öffentlich. Weil die Partie als "Hochrisikospiel" eingestuft wurde, fand sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.