2. Bundesliga

HSV-Mittelfeldspieler Meffert: "Wir müssen wieder mutiger sein"

Beim HSV stimmt die Punkteausbeute, aber aktuell fehlen Grundelemente

Meffert: "Wir müssen wieder mutiger sein"

"Da müssen wir dran arbeiten": Jonas Meffert hat den Mangel erkannt.

"Da müssen wir dran arbeiten": Jonas Meffert hat den Mangel erkannt. IMAGO/HMB-Media

Tim Walter hatte nach dem 2:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld vor einer Woche zunächst eine ungewohnt lange Mängelliste erstellt und dann etwas ganz Wesentliches herausgestrichen: "Dass wir solche Spiele dann trotzdem gewinnen, ist auch eine Qualität." Das ist fraglos richtig. Unstrittig aber ist auch, dass andere, schon gezeigte Qualitäten in den jüngsten drei Partien deutlich seltener sichtbar werden, dass der HSV bereits beim 3:3 in Heidenheim, gegen Bielefeld und nun auch in Darmstadt lange Sequenzen hatte, in denen Grundelemente wie Dominanz und Mut fehlten. Innerhalb der Gruppe werden diese Themen trotz der erzielten fünf Punkte in besagten drei Partien offen angesprochen. "Wir finden selbst, dass wir besser spielen können", sagt Jonas Meffert. "Wir müssen wieder mutiger sein, das hat uns auch schon gegen Bielefeld ein bisschen gefehlt. Da müssen wir dran arbeiten."

Mut ist bei Walter die Basis für alles. Er will den Gegner über Ballbesitz und Rotationen auf dem Feld dominieren, Spitzenteams wie Heidenheim und Darmstadt aber konnten zuletzt zwei Mal aufzeigen, dass der Stil auch störanfällig ist: Nämlich dann, wenn der Gegner die Qualität besitzt, auch die durch hohes Pressing entstehenden Räume zu schließen - und wenn den HSV-Profis unter dem Druck dann situativ Überzeugung und Klarheit fehlen, um ihren Stil durchzuziehen.

"In Darmstadt", sagt auch Keeper Daniel Heuer-Fernandes, "hatten wir zu viele Ballverluste, haben unsere Offensiv-Aktionen nicht gut ausgespielt und sind nicht in unsere Abläufe gekommen. Wir haben die Räume, die sich uns im Mittelfeld geboten haben, nicht gut genutzt." Die Folge: Regelrechte gegnerische Druckwellen und für den HSV ungewohnte Ballbesitzzahlen: In Darmstadt waren es nur 45 Prozent, bedingt auch durch eine hohe Fehlpass-Quote. Meffert sagt ehrlich: "Wir sind damit nicht so zufrieden." Weil die Zahlen belegen, dass aktuell etwas verloren gegangen ist. Auch, wenn die Resultate noch stimmen und Punkteteilungen bei den ärgsten Widersachern um den Aufstieg erstmal bedeuten, dass der HSV weiter Kurs hält. Zumindest tabellarisch. 

Sebastian Wolff

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