Das FA-Cup-Finale im Mai hatte ein mittelschweres Beben in Fußball-England ausgelöst. ManCity, das Watford mit sechs Toren gedemütigt hatte, habe bewiesen, so schrieb der "Guardian", dass "der Fußball kaputt ist". So finanzstark und dominant wie der Meister im "verdammten Pokalfinale" gewesen war, hatte man sich gefragt, ob das noch einen Sinn hat.
Nun ja, dann wird der Blick in die Gazetten am kommenden Sonntag interessant. Denn offensichtlich ist der Fußball, den der "Guardian" meinte, sehr kaputt. Hatte Norwich City der Premier League (und vor allem Liverpool) am vergangenen Samstag noch die Romantik des Geschäfts offenbart, musste Watford eine Woche später den ganzen Frust einstecken.
Nach 18 Minuten, achtzehn, stand es im Etihad Stadium 5:0, Fünf zu Null. David Silva (1.), Aguero (7., FE, traf damit an jedem der ersten sechs Spieltage, neuer Rekord), Mahrez (12., direkter Freistoß), Bernardo Silva (15.) und Otamendi (18.) sorgten bei den mitgereisten Watford-Fans dafür, dass Minuten später eine simple Ballannahme des eigenen Keepers höhnisch bejubelt wurde. Es war ein ganz grausamer Nachmittag für den Tabellenletzten, der am vergangenen Wochenende den FC Arsenal nach 0:2-Rückstand noch an den Rand einer Niederlage getrieben hatte.
Immerhin: Das 5:0 hielten die Gäste erstaunlich lange. Aber auch nur, weil ManCity im Laufe der ersten Hälfte sieben Gänge rausgenommen hatte. Nach der Pause ging es dafür wieder sehr schnell: Bernardo Silva besorgte mit seinen Toren zwei und drei das 6:0 (49.) und 7:0 (60.), De Bruyne mit einem satten Schuss unter die Latte den 8:0-Endstand (85.).
ManCity hat damit einerseits in einem Spiel doppelt so viele Tore erzielt wie Watford in der bisherigen Saison und andererseits den Rückstand auf Liverpool - zumindest vorübergehend - auf zwei Zähler verkürzt.