"Ich bin froh, der Mannschaft wieder helfen zu können", sagt Leitsch. Was im allgemeinen als abgegriffene Fußballer-Floskel gilt, hat im Fall des 05-Verteidigers eine ganz besondere Bedeutung. Wegen eines körperlichen und mentalen Erschöpfungszustands bestritt der Bundesligaprofi 2022/23 nur neun Partien. "Mir fehlte die Energie, ich war kraftlos und ausgelaugt", erzählt Leitsch am Mittwoch während einer Presserunde am Bruchweg-Stadion. Die Interviewanfragen wegen seines ungewöhlichen Falles hatten sich gehäuft, jetzt sprach der 25-Jährige erstmals über die schwere Zeit und das vor einer größeren Journalistengruppe, was es nicht einfacher machte.
Leitsch "wieder voll da"
"Im täglichen Leben ging es irgendwie, aber ich war nicht in der Lage, Profisport zu treiben", berichtet Leitsch. Der Rückzug ins Private und die Rückkehr zur Familie in der Nähe von Bochum habe im Laufe der Zeit für Besserung gesorgt. Eine Rückkehr zum VfL sei nie ein Thema gewesen. Der damalige Mainzer Trainer Bo Svensson hatte Leitsch immer klargemacht, dass er weiter auf ihn baut. "Jetzt bin ich wieder voll da und habe keine Probleme mehr", erläutert der Spieler.
Die sportliche Trendwende von Mainz 05 mit zwei Zu-null-Spielen nacheinander ist auch das Verdienst von Leitsch. Mit dem 25-Jährigen in der Anfangself konnte der FSV eine Miniserie von drei Spielen ohne Niederlage starten, die mit dem letzten Ligaspiel von Svensson als 05-Trainer begann. Mit Jan Siewert auf der Bank gab es zwei Spiele ohne Gegentor. "Das ist ein gutes Gefühl. Wir haben es in den beiden Spielen ordentlich gemacht, standen gut und nicht viel zugelassen", stellt Leitsch zufrieden fest.
Siewert muss umbauen
Im Hinblick auf die Partie bei der TSG Hoffenheim wird Siewert die Dreierkette komplett umbauen müssen. Sepp van den Berg und Dominik Kohr sahen beim 0:0 in Darmstadt jeweils ihre 5. Gelbe Karte. Innenverteidiger sind in Mainz derzeit rar gesät. Andreas Hanche-Olsen und Josuha Guilavogui fallen wegen Verletzungen längerfristig aus. Stefan Bell fehlt wegen Achillessehnenproblemen seit zwei Spielen und war auch am Mittwoch nicht im Mannschaftstraining.
Unter den 13 Feldspielern und drei Torhütern wurde auch Robin Zentner vermisst. Aus Gründen der Belastungssteuerung sei der Stammkeeper geschont worden, in elf Tagen in Sinsheim gegen Hoffenheim soll Zentner aber zwischen den Pfosten stehen.