Karius & Co. jubeln: Mainz gewinnt das Derby
Das Derby-Wochenende fand am Sonntag seine Fortsetzung. Beim Duell zwischen Mainz und Frankfurt stand Ersatzkeeper Loris Karius zwischen den Pfosten. Genauso wie Kevin Trapp auf der anderen Seite konnte er sich über mangelnde Beschäftigung während der 90 Minuten nicht beschweren. Polter und Okazaki tauchten gleich mehrmals vor dem Eintracht-Schlussmann auf, der sein Team mit starken Paraden jedoch im Spiel hielt. Die Hessen kamen meist durch Standards von Barnetta zu Gelegenheiten, doch auch Karius machte seine Sache gut. Bis zur 88. Minute fehlten in dem rassigen Derby somit die Tore - das änderte Choupo-Moting. Der eingewechselte Angreifer stand nach einer Flanke von Pospech blank und köpfte zum 1:0-Erfolg ein. Die Eintracht wartet damit seit satten sieben Spielen auf einen Sieg und muss sich endgültig nach unten orientieren.
Freiburg steht im Regen - VfB sofort hellwach
Im Keller bleibt auch der SC Freiburg - weil die Breisgauer die Anfangsphase im Baden-Württemberg-Duell mit dem VfB Stuttgart komplett verschliefen. Ibisevic überwand bei strömendem Regen Baumann bereits in der 9. Minute, nur eine Minute später zappelte das Leder nach einem Werner-Solo wieder im Netz. Beinahe wäre in der 13. Minute das 0:3 gefallen, Ibisevic verpasste das Gehäuse knapp. Erst danach fing sich die Streich-Elf und erhöhte vor allem nach der Pause den Druck immens. Lediglich Ginter per Kopf (59., Ulreich hält) und zwei strittige Handelfmetersituationen durch Leitner (58.) und Niedermeier (61.) sorgten jedoch für Aufregung auf den Rängen, bis Hanke Sekunden nach seiner Einwechslung das fällige 1:2 erzielte (78.). Den Hoffnungsschimmer blies Werner jedoch mit einer weiteren Einzelaktion nach einem Konter aus. 1:3 - der K.o.-Schlag für die Freiburger, die über die Länderspielpause auf dem Relegationsplatz verweilen müssen.
3:0 gegen FCA: Bayern hat den Rekord jetzt alleine

Bayern jubelt über den Sieg gegen Augsburg - 37. Mal ohne Pleite und deutlich vorne. Getty Images
Am Samstagnachmittag fiel der jahrelange Rekord des Hamburger SV (1981/82-1982/83). Mit dem 3:0 gegen den FC Augsburg blieben die Münchner zum 37. Mal in Serie ohne Niederlage . Zur Erinnerung: Am 9. Spieltag der vergangenen Runde, am 28.10.2012, entführte Leverkusen drei Zähler beim FCB (2:1). Im bayerischen Derby gegen die Fuggerstädter gab es kaum Zweifel, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Die Guardiola-Elf drückte enorm aufs Tempo und wurde früh durch Boateng belohnt. Bis zur Pause hatte der Triplesieger alles im Griff (71% Ballbesitz) und Ribery erhöhte mit einem knackigen Freistoß zum 2:0-Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang passierte nicht mehr viel, die Münchner hätten bei konsequenterer Chancenverwertung dennoch einen deutlich höheren Sieg landen können. Das dritte Tor fiel aber dann erst durch Müllers Elfer, der unmittelbar zuvor eingewechselt wurde.
Oldie Olic dreht den Spieß um - Schock wegen Subotic
Die Dortmunder dagegen taten sich beim zuletzt aufstrebenden VfL Wolfsburg (drei Siege am Stück) sehr schwer. Vor allem in der Offensive konnten sich die Borussen gegen die kompakten Wolfsburger kaum in Szene setzen, vielmehr hatte der BVB Glück, dass er bei drei Gelegenheiten des VfL in Hälfte eins nicht in Rückstand geriet. Kurz vor der Pause jubelte dann dennoch die Klopp-Elf - Reus zirkelte einen Freistoß zauberhaft über die Mauer ins Netz zur 1:0-Halbzeitführung. Nach dem Wechsel erhöhte die Hecking-Elf den Druck, brauchte aber wie der BVB eine Standard-Situation, um auszugleichen: Der Freistoß von Ricardo Rodriguez von halbrechts fiel ins lange Eck rein - unter dem Strich bis dato ein verdientes Ergebnis. Doch die Wölfe wollten mehr, agierten weiter energisch Richtung Weidenfeller und wurden durch ihren Oldie Olic belohnt - der Kroate drehte den Ball ins lange Eck und damit das Spiel. Für den BVB war es nach dem 0:2 in Gladbach die zweite Saisonniederlage, auch weil Reus einen Freistoß nur ans Gebälk zimmerte. Vor der dem Topspiel zuhause gegen den FC Bayern fehlen der klopp-Elf vier Punkte auf die Münchner. Zum gebrauchten Tag des BVB kam auch noch die schwere Knieverletzung von Subotic .
Spektakel in Leverkusen und Sons Gala

Alle Leverkusener Torschützen: Kießling, Son und Castro. Getty Images
Die dritte Topmannschaft der Liga, Bayer Leverkusen, konnte sich in einer furiosen Anfangsphase bei Doppelpacker Son bedanken, der gegen seinen Ex-Klub Hamburger SV seine Knipserqualitäten unter Beweis stellte. Die Hyypiä-Elf schien souverän Richtung Sieg Nummer neun zu marschieren, doch nach Rolfes' Patzer verkürzte Beister und Lasogga glich nach dem Seitenwechsel zum 2:2 aus. Doch die HSV-Fans konnten nur kurz jubeln, schoss ihr ehemaliger Liebling die Leverkusener mit seinem dritten Tor postwendend wieder in Front. Als Kießling mit seinem siebten Saisontor auf 4:2 stellte, schien die Messe für die Hanseaten gelesen, doch wieder war es Lasogga, der die Van-Marwijk-Elf heranbrachte. Aber in der Schlussphase konnte der HSV nicht mehr ausgleichen, vielmehr machte Castro den 5:3-Endstand, so dass Bayer wieder punktgleich mit dem BVB ist.
Boateng köpft Schalke aus der Not
Auch Schalke hatte eine Champions-League-Woche in den Knochen stecken und kam nur sehr schwer in Tritt. Die Bremer warfen das Selbstbewusstsein aufgrund des Heimsieges gegen Hannover (3:2) in die Waagschale und durften sich über das erste Liga-Tor von Kroos freuen. Aber die Schalker kämpften sich in die Partie zurück und kamen durch Boateng zum gerechten Ausgleich. Mit dem 1:1 ging das Spiel quasi von vorne los, weil beide Mannschaften weiter auf den Sieg drängten. Dieser gelang dann Boateng mit seinem zweiten Kopfballtor zum 2:1. In der Nachspielzeit markierte der eingewechselte Farfan den 3:1-Endstand.
Ramos bestraft "Comeback-Kids" aus Hoffenheim
Eine lange Zeit klare Angelegenheit war der Auftritt der Berliner bei der TSG Hoffenheim. Die Hertha führte lange in Sinsheim und profitierte vom frühen Tor von Ben-Hatira, der die forsche Anfangsphase der Luhukay-Elf belohnte. Die Kraichgauer kamen diesmal nicht wie gewohnt in die Gänge und fanden besonders in der Offensive kaum statt. Der zweite Gegentreffer resultierte aus einer harten Elfmeterentscheidung, da Ramos im Zweikampf mit Vestergaard mehr ausrutschte, als dass er gefoult wurde – dem Hertha-Stürmer war es egal, er verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Auch hier schien alles durch, doch dann gab es auch für die Gisdol-Elf Elfmeter – für Salihovic eine sichere Sache, der Bosnier verkürzte mit seinem 21. verwandelten Strafstoß in der Bundesliga. Nun roch die TSG gegen den Aufsteiger Lunte und konnte sich auf das Goldfüßchen von Salihovic verlassen, der einen Freistoß wuchtig zum 2:2 vollstreckte - die "Comeback-Kids" hatten wie schon beim 3:3 gegen Schalke zugeschlagen. Euphorisiert vernachlässigte die Hoffenheimer dann jedoch die Defensive und wurden prompt durch Ramos mit dem 2:3-Endstand bestraft.
Gladbachs sechster Heimsieg - Nürnbergs groteske Erlebnisse

Hatte Trost dringend nötig: Nürnbergs Eigentorschütze Stark (li.), hier mit Pinola und Schäfer. imago
Borussia Mönchengladbach hat am Samstagabend den sechsten Heimsieg in Folge gefeiert und damit einen Vereinsrekord aufgestellt. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gewann gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:1 und behauptete damit auch den vierten Platz. Die Franken indes bleiben weiterhin ohne Sieg, allerdings nahm die fünfte Saisonniederlage fast schon groteske Züge an. Erst führte der Club gegen überraschte Gladbacher verdient durch Drmic. In der Folge vergaben die Nürnberger zahlreiche Chancen. Gladbach fand die Lücke nicht im Defensivverbund der Gäste, zudem verwehrte der Schiedsrichter dem Kellerkind einen Elfmeter, als Xhaka Drmic die Beine im Strafraum wegzog. Dann musste der Nürnberger Innenverteidiger Nilsson runter und fortan kippte das Spiel. Plötzlich schwamm Nürnberg, Arangos Ausgleichstreffer lag minutenlang in der Luft. Dem für Nilsson eingewechselte Stark unterlief dann ein Eigentor zur Gladbacher Führung. Die Verbeek-Elf versuchte sich nun nochmals in der Offensive und hätte durch Drmic das 2:2 bekommen können - sein Schuss prallte von der Latte hinter die Linie, doch das Gespann sah den Ball wohl noch auf der Linie. In der Schlussphase besiegelte Herrmann die Fortsetzung der schwarzen Serie des FCN.
Torloses Derby in Niedersachsen

Umkämpftes Derby fast ohne Höhepunkte: Hier beharken sich Hannovers Andreasen und Braunschweigs Boland. Getty Images
Das brisante Niedersachsen-Derby am Freitagabend zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig endete 0:0 – für den BTSV ist das ein Teilerfolg. Im zweiten Derby bleibt der Aufsteiger damit ungeschlagen – in Wolfsburg feierte die Lieberknecht-Elf mit dem 2:0 ihren ersten Dreier. Das spielerische Niveau der Partie war sehr überschaubar, dafür lieferten sich beide Teams einen rassigen Kampf. Das optische Übergewicht hatten lange Zeit die 96er, die auch die besseren Torannäherungen hatten, doch letztlich fehlte es beim Abschluss an der Präzision. Die Braunschweiger waren im ersten Abschnitt verstärkt in der eigenen Hälfte gebunden und lösten sich erst nach einer Stunde aus der Defensive. Zu echten Torchancen kam aber auch die Eintracht nicht, so dass die Partie bis auf die normalen Emotionen relativ höhepunktlos über die Bühne ging. Mit der torlosen Punkteteilung - der insgesamt 1000. der Bundesliga-Historie - bleibt Hannover im Mittelfeld hängen, die Braunschweiger verlassen zumindest bis Samstag den letzten Platz, auf dem nun Nürnberg steht.