Der Mainzer Trainer Achim Beierlorzer sah nach dem 5:0 in Bremen keinen Anlass, seine Startelf zu verändern.
Leverkusens Coach Peter Bosz hatte dagegen im Vergleich zum 0:1 gegen Hertha BSC drei Neue an Bord: Für Lars Bender (muskuläre Probleme) sowie Sinkgraven und Alario (beide Bank) spielten Retsos, Wendell und Demirbay.
"Viel Ballbesitz werden wir nicht haben", hatte Beierlorzer vor dem Spiel geunkt. Tatsächlich lagen Leverkusens Ballanteile in einer intensiven Partie klar über denen der Mainzer, die die Räume geschickt verengten und nach schnellem Konter durch Quaison aber die erste ernsthafte Gelegenheit hatten (13.).
Während die Werkself auf der Suche nach einer Lücke ratlos blieb, nutzte der FSV den nächsten Umschaltmoment und hatte nach Aarons von Tah noch abgelenkter Flanke durch Szalai die dicke Chance zum 1:0 (17.).
Der weitere Verlauf dürfte Leverkusen wie ein Déjà-vu vorgekommen sein, denn aus zwischenzeitlichen 71 Prozent Ballbesitz resultierte nicht eine nennenswerte Chance - ohne den zündenden Einfall prallten die auch zu umständlichen Bemühungen an der sicheren Defensive der Rheinhessen ab.
Mainzer Drangphase vor der Pause
Und die Beierlorzer-Elf brachte nach und nach mehr Struktur auf den Platz und den Kontrahenten mächtig in Bedrängnis: Szalais Treffer zählte wegen Abseitsstellung von Vorbereiter Quaison nicht (31.). Danach nickte der Schwede Zentimeter vorbei (43.), Bender unterlief fast ein Eigentor (45.) und Boetius knallte aus aussichtsreicher Position vorbei (45.+1).
Bundesliga, 17. Spieltag
Bayer kam mit Bellarabi für Retsos und konzentriert aus der Kabine. Die Hausherren hatten deutlich mehr Mühe, den Gegner in Schach zu halten, der nun wesentlich mehr Zug zum Tor entwickelte: Diaby schloss nach Havertz-Zuspiel zu spät ab (52.), Demirbay hatte sein Visier zu hoch eingestellt (60.).
Vollands Tor zählt nicht - Wendell muss runter
Wenig später jubelte die Werkself über die Führung - aber nicht lange: Niakhaté misslang ein Abwehrschlag gegen Amiri, der nach Ballgewinn links davonzog und fast auf Höhe der Grundlinie querlegte auf Volland, der am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Weil Amiri beim Ballgewinn die Hand zu Hilfe genommen hatte, wurde das Tor aberkannt (65.).
Wenig später war Leverkusen dezimiert, der bereits gelbverwarnte Wendell musste nach Foul an Öztunali runter (72.).
Mainzer Chancenwucher!
Seine nummerische Überlegenheit wollte der FSV nun nutzen: Kundes Schlenzer fehlten Zentimeter zur Führung (77.), gegen Mateta rettete Hradecky (85.), Boetius entschied sich frei vor dem Keeper für einen schlechten Querpass auf Öztunali, der scheiterte (89.).
Und Bayer? Machte munter mit in einem späten Offensivspektakel. Bosz hatte Alario für Demirbay gebracht (81.) und die Zeichen auf Sieg gestellt. Der gelang tatsächlich: Nach Niakhatés abgefangenem Pass schaltete Havertz um, Volland scheitert jedoch an Zentners Fußabwehr. Weil der Kapitän den Abpraller erwischte, legte er quer auf Alario, der am zweiten Pfosten nur noch abstauben musste (90.+3).
Mainz empfängt nach der Winterpause den SC Freiburg. Anpfiff ist am Samstag, den 18. Januar um 15.30 Uhr. Zum Abschluss des Spieltags reist Leverkusen einen Tag darauf zum SC Paderborn (18 Uhr).