Der Mainzer Coach Sandro Schwarz setzte bei seinem Bundesliga-Debüt exakt auf die Formation, die den 3:1-Sieg im Pokal beim Lüneburger SK Hansa eingefahren hatte. Die Neuzugänge Adler, Diallo, Maxim und Fischer feierten so auch ihren Einstand in der Liga.
Hannovers Trainer André Breitenreiter war im Vergleich zum 6:2 beim Bonner SC im DFB-Pokal zum Umstellen gezwungen: Für Abwehrchef Sané (Rotsperre) und Prib (Kreuzbandriss) spielten Hübner und Karaman. Auch in Mainz stand das neuverpflichtete Trio Korb, Ostrzolek und Schwegler von Beginn an auf dem Platz.
Zweikampfintensiv startete das Duell in Mainz, das sich gegen tiefstehende Gäste Feldvorteile erarbeitete. Die erste Chance ergab sich aber nach einem Standard, Bell nickte nach Maxims Ecke knapp vorbei (6.). Referee Felix Brych entschied sich zunächst für eine eher großzügigere Linie, zeigte den Akteuren aber nach Korbs Foul an Muto die Grenzen auf - Gelb (11.).
Die Partie war durchaus lebendig, 96 legte sein Hauptaugenmerk auf die Defensive. Im Angriffsspiel blieben die Niedersachsen blass, weil die Fehlerquote im letzten Drittel zu hoch war. Das technisch stärkere Mainz kontrollierte das Geschehen und war der Führung erneut nah: Muto strebte nach Ballklau von Hübner in den Strafraum, nach seinem Querpass auf den völlig freien De Blasis machte Felipe per Grätsche den Fauxpas des Teamkollegen wieder gut (19.).
Immer wieder Muto
Der japanische Angreifer war auffälligster Offensivakteur beim 1. FSV, hatte die besten Laufwege, kam aber zweimal in die Tiefe geschickt aus der Drehung Tschauner zu nah - und so nicht am aufmerksamen Keeper vorbei (24., 33.).
Weil der Aufsteiger diszipliniert gegen den Ball arbeitete, in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich war und immer wieder die Offensivaktionen unterband - vier Gelbe Karten zückte Brych bis zum Kabinengang -, blieb es zur Pause beim 0:0.
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Nach Wiederanpfiff meldete sich erstmals 96 zu Wort, Karaman verzog allerdings nach Diallos zu kurzer Abwehr von der Strafraumgrenze (50.). Die Mainzer hatten Probleme, den Faden wieder aufzunehmen und brachten den Kontrahenten kaum in Bedrängnis - im Gegenteil, nach einem blitzsauberen Konter hatte die Breitenreiter-Elf die dicke Chance zur Führung, aber Adler verhinderte gegen den allein auf ihn zulaufenden Klaus per Fußabwehr den Rückstand (58.).
Vom 1. FSV kam gar nichts, Schwarz suchte per Doppelwechsel nach einem Akzent: Quaison und Öztunali ersetzten Maxim und Fischer (66.). Und fast hätte Öztunali bei seinem ersten Ballkontakt für die Führung gesorgt, Tschauner war aber einmal mehr auf dem Posten (67.).
Harnik eiskalt
Doch diese Aktion blieb nur ein Strohfeuer, vieles, zu vieles im Offensivspiel der 05er im zweiten Abschnitt nur Stückwerk. Und dann nutzte Hannover auch noch sich ergebende Lücken: Der mitgelaufene Ostrzolek bediente per Querpass im Zentrum den anlaufenden Harnik, der aus elf Metern flach an Adler zum 1:0 einschoss (73.).
Anton bügelt Tschauners Patzer aus
Mehr passierte lange nicht mehr, weil Mainz zwar immer wieder anlief, aber am Abwehrbollwerk der konsequent verteidigenden Niedersachsen abprallte. Anton packte nach Patzer von Tschauner den Auswärtscoup bei der einzigen Ausgleichschance bei Quaisons Schuss in der Nachspielzeit schließlich in trockene Tücher (90.+3).
Mainz ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart zu Gast. Hannover empfängt am Sonntag (18 Uhr) die Königsblauen von Schalke 04.