Magdeburgs Coach Thomas Hoßmang, der erst im Juli von Claus-Dieter Wollitz übernahm, beorderte gleich vier Neuzugänge in die Startformation: Burger, Obermair, Malachowski und Sliskovic durften von Beginn an ran.
Lilien-Coach Markus Anfang schickte bei seinem Pflichtspieldebüt für Darmstadt 98 mit Bayern-Leihgabe Mai einen einzigen Neuzugang in die Startelf. Zudem begann im Tor Klaus, da Stammtorhüter Schuhen aufgrund der Geburt seines Kindes nicht im Kader stand. Zudem fehlte Höhn mit Adduktorenproblemen.
Zu Beginn schien die Partie ausgeglichen, vor knapp 5000 Zuschauern in Magdeburg wurden die Gastgeber aber von Minute zu Minute besser und gewannen gerade im Mittelfeld die Oberhand.
Waches Magdeburg belohnt sich
Folgerichtig ging der Drittligist in der 14. Minute in Führung: Nachdem Rapp gegen Beck gerade noch zur Ecke klären konnte, sorgte diese im Anschluss für das erste Tor: Gjasula flankte punktgenau auf den Kopf von Müller, den niemand am Kopfball aus fünf Metern hinderte.
DFB-Pokal - der Sonntag
Getragen von Fans und Führung dominierten die Magdeburger im Anschluss, Darmstadt fand im ersten Abschnitt keine Mittel gegen die gut gestaffelte Defensive. Daran sollte auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Torschütze Müller, der nach einem Zweikampf mit Mehlem nicht mehr weiterspielen konnte, nichts ändern, Koglin kam für ihn rein.
Da der Zweitligist nur reagierte, nahm Magdeburg das Heft des Handelns in die Hand - und erhöhte: Steininger steckte nach starker Ballannahme mustergültig durch zu Beck, der Torhüter Klaus keine Chance ließ und zum 2:0 einnetzte (26.).
Einzig Kempe hatte für die Lilien im ersten Abschnitt zwei Halbchancen (28., 30.), beide stellten Torhüter Behrens allerdings vor keine Probleme. Torjäger Dursun war in den ersten 45 Minuten komplett abgemeldet.
Anfang wechselt nicht - Darmstadt wird besser
Beide Trainer verzichteten zur Pause auf personelle Veränderungen. Darmstadt kam dennoch mutiger aus der Pause, nach einem langen Ball von Mai legte Holland ab zu Dursun, der nur die Latte traf (52.).
Die große Chance diente den Lilien als Weckruf, nur eine Minute später klingelte es im Kasten der Magdeburger: Manu spielte aus der eigenen Hälfte geistesgegenwärtig in den Lauf von Mehlem. Die weit aufgerückte Magdeburger Hintermannschaft kam nicht mehr hinterher, Mehlem schob zum Anschlusstreffer ein (53.).
Kempe hämmert Lilien zum Ausgleich
Die Lilien zeigten jetzt ein ganz anderes Gesicht in der Offensive. Da auch Magdeburg weiter munter nach vorne spielte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch - indem sich die Lilien im zweiten Durchgang immer mehr durchsetzten: Kempe hämmerte die Kugel nach Vorlage Dursuns eindrucksvoll in den Winkel zum 2:2 (66.).
Der Ausgleich wirkte wie ein Nackenschlag für den 1. FCM, der im Anschluss platt schien; Darmstadt drängte auf die Entscheidung. Doch mehr als eine Handvoll Halbchancen sprangen auch in der Schlussphase nicht mehr heraus, sodass die Partie in die Verlängerung ging.
Darmstadt fitter: Joker Honsak dreht die Partie
Auch dort dominierten die Lilien, Magdeburg kam kaum noch zum Atmen. Die Folge: Darmstadt drehte die Partie: Bayern-Leihgabe Mai spielte erneut einen punktgenauen langen Ball auf Joker Honsak, der die Kugel stark mitnahm und mit links flach ins lange Eck abschloss (100.).
Letztes Aufbäumen: Beck trifft nur Aluminium
In der zweiten Hälfte der Verlängerung drehte Magdeburg plötzlich nochmal auf: Erst musste Klaus gegen Conteh parieren (112.), dann köpfte Beck aus 15 Metern an den Pfosten (113.), zum Abschluss der Dreifach-Chance verzog Brünker von halbrechts nur knapp (114.).
Es war das letzte Aufbäumen des 1. FC Magdeburg, am Ende lagen sich glückliche Lilien in den Armen, nach 0:2-Rückstand zur Pause drehte Darmstadt in der Verlängerung beim Debüt von Markus Anfang die Partie und zieht in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Für die Magdeburger geht es zum Saisonstart in der 3. Liga am kommenden Sonntag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den Halleschen FC weiter. Darmstadt trifft am nächsten Samstag (13 Uhr) zum Zweitliga-Auftakt auf den SV Sandhausen.