Lyon-Coach Bruno Genesio entschied sich im Vergleich zum 1:1 gegen Bordeaux in der Ligue 1 zu einem Wechsel, der indes eine taktische Umstellung mitbrachte: Abwehrspieler Morel spielte für Angreifer Dembelé (Bank). Statt einer Vierer- operierte Olympique in der Defensive damit mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann rotierte wie angekündigt auch nach dem 4:1-Auswärtssieg in Leverkusen - und zwar auf vier Positionen. Statt Akpoguma, Nordtveit, Grifo und Nelson (alle Bank) begannen Bicakcic, Demirbay, Kramaric und Belfodil.
Fekir und Ndombelé mit Glück und Geschick
Gegen abwartend agierenden Franzosen startete die TSG zunächst mit Elan. Bis auf einen geblockten Schuss von Kaderabek (3.) wurden die Hoffenheimer in der Anfangsphase zunächst nicht gefährlich. Erst nach einer knappen Viertelstunde wurde OL aktiver - und sorgte gegen die anfällige Abwehr des Bundesligisten sofort für Betrieb. Fekir per Kopf und mit einem listigen Heber von der Mittellinie scheiterte zunächst zweimal, doch in der 19. Minute ging Lyon in Führung: Mendy zielte vom Strafraumrand zunächst an den Innenpfosten, dann war Baumann gegen Fekir und Ndombelé zunächst zweimal auf dem Posten, ehe der französische Weltmeister Fekir aus kurzer Distanz abstaubte - 1:0.
Gruppe F, 4. Spieltag
Die Hoffenheimer versuchten zu antworten. Belfodil bot sich nach einem Eckball aus kurzer Distanz eine gute Chance, die Torhüter Lopes jedoch gekonnt vereitelte (24.), wenig später war der Portugiese auch gegen Schulz aus spitzem Winkel zur Stelle (27.). Effektiver war Lyon: Fast im direkten Gegenzug spielte Mendy den völlig frei stehenden Ndombelé an, der - mit Mithilfe von Vogts Schienbein, von dem der Ball entscheidend abgefälscht wurde - auf 2:0 erhöhte (28.). Das zweite Gegentor zeigte durchaus Wirkung bei den Kraichgauern, auch wenn Demirbay mit einem satten Distanzschuss Lopes zu einer Flugparade zwang (36.). Auf der Gegenseite scheiterte Aouar aus spitzem Winkel an Baumann (39.).
Adams sieht die Ampelkarte - Kaderabek vollstreckt
Nach der Halbzeit musste die TSG schon nach wenigen Minuten dezimiert weitermachen. Denn Adams, der bereits in der ersten Hälfte nach recht harmlosem Foul die Gelbe Karte gesehen hatte, musste in der 51. Minute per Ampelkarte vom Feld. Glück hatten die Hoffenheimer allerdings, da Olympique gleich nach Wiederbeginn mehrere Topchancen liegen ließ. Aouar zielte knapp vorbei (49.), Denayer drückte einen Freistoß von Fekir, der wohl ohnehin im Tor gelandet wäre, aus Abseitsposition über die Linie (52.) und Baumann parierte aus kürzester Distanz gegen Mendy (54.). Wenig später zielte Mendy erneut knapp vorbei (61.).
Praktisch aus dem Nichts gelang Hoffenheim der Anschlusstreffer: Kramaric überwand Lopes mit einem nicht harten, aber sehr platzierten Schuss vom Strafraumrand (65.). Nun war die TSG wieder im Spiel. Erneut Kramaric köpfte nur knapp vorbei (69.). In den Schlussminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem OL zahlreiche weitere Topchancen vergab (Depay 81., Traoré 88., Mendy 90.+1). Für die TSG verzog Joelinton knapp (84.). Und dann kam die Nachspielzeit, in der Kaderabek nach einer von Joelinton verlängerten Freistoßflanke aus kurzer Distanz am linken Pfosten das 2:2 erzielte, den Spielverlauf damit weitgehend auf den Kopf stellte und die Kraichgauer vorerst im Champions-League-Wettbewerb hielt (90.+2).
Für Lyon geht es am Samstag (17 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei EA Guingamp weiter. Hoffenheim empfängt am gleichen Tag (15.30 Uhr) den FC Augsburg. In der Champions League erwartet die TSG am 5. Spieltag (27. November, 21 Uhr) Schachtar Donezk. Lyon spielte zur gleichen Zeit zu Hause gegen ManCity.