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Lukaku gewinnt - und lässt Conte lächeln

Belgier wechselt zu Inter Mailand

Lukaku gewinnt - und lässt Conte lächeln

Glückliche Gesichter: Romelu Lukaku und Antonio Conte (v.l.).

Glückliche Gesichter: Romelu Lukaku und Antonio Conte (v.l.). imago images (2)

"Zu Inter kann nicht jeder wechseln, deswegen bin ich hier", so Lukakus Worte bei seiner Vorstellung am Donnerstag. "Es war der einzige Klub, zu dem ich wollte." Um seinen Willen zu erreichen, schreckte der Mittelstürmer zuletzt auch nicht mehr vor Provokationen zurück. Nachdem der Transfer ins Stocken geraten war, erschien Lukaku am Montag ohne des Wissens seines Arbeitgebers Manchester United an seinem freien Tag in Trainingsklamotten bei Ex-Klub RSC Anderlecht. Dort nahm der 26-Jährige an Übungen der U 18 teil und leitete für einige Nachwuchsstürmer die Einheiten. Am Dienstag wiederholte Lukaku dieses Spielchen, obwohl er eigentlich im Norden Englands zurückerwartet wurde.

Ob 65 oder 80 Millionen Euro - Lukaku löst Vieri ab

Nun hat der Wechselpoker, in den zwischenzeitlich auch Juventus involviert gewesen sein soll, ein Ende gefunden. Lukaku, dem bei den Red Devils nicht das beste Verhältnis zu Trainer Ole Gunnar Solskjaer nachgesagt wurde, wechselt für eine kolportierte Ablöse von 65 Millionen Euro plus zehn Millionen Euro Bonuszahlungen in die italienische Modemetropole. In England wird sogar eine Summe von 80 Millionen Euro genannt.

Ob 65 oder 80 Millionen, fest steht: Bei Inter löst der bullige Linksfuß nach über 20 Jahren Christian Vieri (kam im Juni 1999 für ca. 47 Millionen Euro von Lazio) als Rekordeinkauf ab. Beim 18-maligen italienischen Meister wird Lukaku, der einen Fünfjahresvertrag bis zum Juni 2024 erhält, mit offenen Armen empfangen. Inters neuer Trainer hatte sich schon zu seinem Amtsantritt für den treffsicheren Stürmer (113 Tore in 252 Premier-League-Einsätzen) ausgesprochen: "Ich kenne ihn seit meiner Zeit bei Chelsea sehr gut. Er ist ein Spieler, den ich mag, er wäre sehr wichtig für uns."

Lukaku und Godin - des Generals neue Anführer

Beim Projekt Wiederbelebung des einstigen Champions-League-Siegers soll Lukaku gemeinsam mit Ex-Atletico-Haudegen Diego Godin (kam ebenfalls neu zu Inter) eine führende Rolle übernehmen - und dabei helfen, den entstandenen Graben zu Napoli und Juve zuzuschütten.

Worauf sich der Offensivmann dabei einlässt, wird er durch die gemeinsame Chelsea-Zeit wissen. Denn um Inter wieder an die Spitze zu führen, kann Conte gar nicht genug arbeiten. "Wer mit einem nur halb verschwitzten Trikot den Platz verlässt, darf gleich zu Hause bleiben", sagte Conte. Widerrede gestattet der "General" dabei nicht. Das mussten unlängst auch Mauro Icardi, Ivan Perisic und Radja Naingolan (mittlerweile bei Cagliari) spüren, die Conte aufgrund von Undiszipliniertheiten allesamt zum Verkauf freigegeben hat.

Ich möchte die Nerazzurri zurück an die Spitze führen.

Romelu Lukaku

Für Lukaku wird der höchste Anspruch gerade genug sein. Geht es um die Transfererlöse, ist der Belgier bereits die Nummer eins bei den Stürmern. Insgesamt kommt er mit seinen Transfers auf eine Grundablöse von knapp 204 Millionen Euro. Der FC Chelsea ließ sich den Rekordtorschützen der belgischen Nationalmannschaft (48 Tore) 2011 15 Millionen Euro kosten, der FC Everton zahlte 2014 inklusive Leihgebühr knapp 39 Millionen Euro. 2017 zog es Lukaku dann für 85 Millionen zu ManUnited. Nun gilt es für ihn, "die Nerazzurri zurück an die Spitze zu führen".

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