Der Traum vom ersten deutschen EMEA-Masters-Sieger seit 2019 ist am Samstagabend geplatzt. Nach dem 3:1-Erfolg über Titelverteidiger Team Herectics mussten sich die Unicorns of Love im Finale den Istanbul Wildcats knappst möglich geschlagen geben. Die Türken hatten in der Runde zuvor bereits SK Gaming ausgeschaltet und dadurch ein deutsch-deutsches Endspiel verhindert.
Dabei war den Einhörnern ein absoluter Traumstart gelungen: Für den Sieg in der ersten Partie ließen sich die Unicorns noch fast 40 Minuten Zeit, der zweite Erfolg gelang nach etwas mehr als einer halben Stunde. In der Folge hatte die deutsche Organisation ganze drei Matchbälle, die allerdings aufgrund eines erheblichen Leistungsabfalls nach Spiel zwei allesamt vergeben wurden.
"Wir waren so nah dran..."
Die Wildcats berappelten sich, behielten die Nerven und sorgten mit zwei zügigen Siegen nach knapp 28 und gut 26 Minuten für ein Entscheidungsspiel im Best-of-Five-Format. Die Unicorns präsentierten sich in der fünften Partie verunsichert und nicht mehr in der Lage, den Spieß wieder umzudrehen. Nach 29 Minuten und 32 Sekunden durfte Istanbul im finalen Duell zum großen Jubel ansetzen.
"Wir waren so nah dran...", äußerte sich der Prime-League-Champion anschließend auf Twitter. "Es tut uns leid, dass wir es nicht geschafft haben. Wir werden es im Sommer erneut versuchen. Vielen Dank noch mal an alle, die uns während der EMEA Masters unterstützt haben." Auch Toplaner Iwan 'Venour' Skorikov zeigte sich nach der Finalniederlage enttäuscht, betonte aber das Positive.
25.000 Euro als Trostpreis
"Es wäre zu verrückt gewesen, schon in meinem zweiten Split die Prime League und die EMEA Masters zu gewinnen", meinte der Deutsch-Russe. "Ich bin alles in allem ziemlich glücklich mit mir selbst und meinem Team. Von hier an wird es weiter bergauf gehen." Trösten können sich die Unicorns durch ihren 25.000-Euro-Anteil am Gesamtpreisgeld der EMEA Masters.
Die Istanbul Wildcats verdienten sich durch ihr spektakuläres Comeback sogar 40.000 Euro. Heretics und SK Gaming waren als unterlegene Halbfinalisten mit jeweils 13.500 Euro abgereist. Als MVP der Finals wurde im Übrigen der Südkoreaner Hyeon-woo 'BAO' Jeong ausgezeichnet, der als Botlaner für den türkischen Titelträger aktiv ist und entscheidenden Anteil am Triumph hatte.