Leipzigs Trainer Ralf Rangnick hat in dieser Saison stets kräftig rotieren lassen zwischen Europa League und Bundesliga. Das war auch diesmal nicht anders. Gleich Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Salzburg : Gulacsi (Tor), Klostermann, Konaté, Halstenberg, Demme, Sabitzer, Kampl und Poulsen spielen für Mvogo (Tor), Ilsanker, Orban, Mukiele, Laimer, Saracchi, Matheus Cunha und Augustin.
Gladbachs Coach Dieter Hecking war da weitaus zurückhaltender. Gegenüber dem 4:1 gegen Hannover tauschte er notgedrungen zweimal: Für Ginter (Bruch des Kiefers und der Augenhöhle) und Hofmann (Muskelverletzung am Hüftbeuger) spielten Jantschke und Zakaria.
Leipziger Start nach Maß - Gladbach vergibt Chancen
Der 13. Spieltag
RB glückte ein Start nach Maß: Kampls langer Ball landete bei Werner, der sich auf den Weg in den gegnerischen Sechzehner machte, dabei mehrere Gegenspieler stehen ließ und nach Doppelpass mit Sabitzer frei vor Sommer auftauchte - 1:0 (3.). Besser hätten die Sachsen, die schematisch in einer Raute agierten, nicht ins Spiel starten können. Und auch danach blieben sie am Drücker. Leipzig machte den besseren Eindruck, kam durch beeindruckendes Pressing immer wieder in Ballbesitz und sorgte über Werner (9.), Klostermann (14.) und Poulsen (19.) für Betrieb in der gegnerischen Hintermannschaft.
Gladbach jedoch war keineswegs chancenlos, die Fohlenelf hielt in diesem Spiel, das zu Beginn von Hochgeschwindigkeitsfußball - gerade die Sachsen gingen Vollgas - geprägt war, durchaus dagegen und sorgte über Neuhaus (12.), Hazard (16.) und Stindl (21.) selbst für Gefahr. Die ganz dicke Gelegenheit bot sich Stindl in der 31. Minute, als er im Sechzehner nach Wendt-Flanke relativ unbedrängt zum Kopfball kam, gegen Gulacsi aber den Kürzeren zog. Auf der anderen Seite sorgte Sabitzer nach toller Kombination von Kampl und Werner für Herzrasen beim Gladbacher Anhang (37.).
Werner bezwingt Sommer im dritten Versuch
Pariert: Lars Stindl scheitert an RB-Keeper Peter Gulacsi (r.). imago
Danach kam es gleich dreimal zum Duell Sommer gegen Werner. Zuerst behielt der Schweizer Schlussmann zweimal die Oberhand (41./44.), in der Nachspielzeit musste er sich aber geschlagen geben: Die Leipziger eroberten den Ball in der eigenen Hälfte und schalteten blitzschnell um, Jantschkes schlecht getimte Grätsche öffnete die Lücke, in die Poulsen stieß. Der Däne spitzelte den Ball links vorbei, Werner übernahm und schob ins leere Tor ein - 2:0 (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel ging es nicht mehr ganz so flott zur Sache. Das war auch den Leipzigern geschuldet, die einen Gang runterschalteten, das Heft des Handelns dabei aber nicht aus der Hand gaben. Die Borussia tat sich schwer, fand kaum einmal einen Weg durch die gegnerische Deckung und musste zugleich selbst mehrfach die eine oder andere brenzlige Szene überstehen. In dieser Phase schwang sich Leipzigs Sabitzer zum Unruheherd auf (49./53./56.).
Hecking erhöht das Risiko - vergebens
Hecking reagierte nach einer Stunde und brachte mit Traoré, der für Neuhaus kam, einen schnellen wie frischen Mann für den Flügel. Spielerisch änderte das nichts. RB blieb kontrolliert, aber tonangebend, Gladbach bemüht, aber ideenlos. So kam es dazu, dass die Begegnung Mitte der zweiten Hälfte etwas verflachte. Das blieb dann auch bis in die Schlussphase so. In diese brachte Hecking mit einem Doppelwechsel (Raffael und Cuisance für Lang und Wendt, 77.) frischen Wind. Die Borussia ging ins Risiko, tat sich aber dennoch weiter gegen aufmerksame Leipziger schwer. Ein paar Chancen gab es dennoch: Sabitzer konnte Sommer nicht bezwingen (82.), auf der Gegenseite vergab Plea gegen Gulacsi (83.). Letztlich blieb es beim 2:0, durch das RB den Abstand in der Tabelle auf die Fohlen auf nur einen Punkt verkürzte.
Beide Mannschaften sind am kommenden Wochenende wieder an der Reihe: Leipzig gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg, Gladbach empfängt am Sonntag (18 Uhr) den VfB Stuttgart.