Bundesliga

Leckie bei Hertha früher als gedacht zurück

Auch Skjelbred trainiert wieder

Leckie bei Hertha früher als gedacht zurück

Zurück auf dem Platz: Mathew Leckie.

Zurück auf dem Platz: Mathew Leckie. imago images

Der australische Nationalspieler ist damit früher als erwartet in den Übungsbetrieb zurückgekehrt. Leckie hatte sich vor gut zwei Wochen im Abschlusstraining vor der Partie beim FC Augsburg (0:4) eine Sehnenverletzung im linken Knie zugezogen. Für den schnellen Flügelspieler schien die Hinrunde gelaufen zu sein, jetzt mischt der 28-Jährige (vier Liga-Einsätze in dieser Saison, einer davon in der Startelf) zumindest auf dem Trainingsplatz wieder mit.

Auch Mittelfeldspieler Per Skjelbred, der gegen Borussia Dortmund (1:2) beim Debüt des neuen Hertha-Trainers Jürgen Klinsmann 90 Minuten durchgespielt hatte, ist wieder dabei. Der frühere Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft war für das Spiel am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt (2:2) kurzfristig wegen muskulärer Beschwerden in der Wade ausgefallen. Für ihn war Eduard Löwen am Spieltag nachgereist. "Wir haben Per rausgenommen, um nichts zu riskieren", sagte Klinsmann am Montag. "Wir müssen immer noch ein bisschen vorsichtig sein, aber es schaut eigentlich recht gut aus. Es ist fast wieder alles okay bei ihm."

Eine Gruppe absolvierte am Montag auf dem Platz Pass- und Spielformen, die andere zeitgleich im Kabinentrakt Sprints - nach 45 Minuten wurde getauscht. "Mit der kombinierten Einheit war die Idee verbunden, kurze Sprinttests über 30 Meter zu machen", erklärte Klinsmann im Anschluss. "So haben wir da die Benchmarks zusammen und wissen, woran wir sind. Wir versuchen jeden Tag, uns Eindrücke zu holen und Erkenntnisse zu verschaffen, wo wir angreifen und Dinge umsetzen können. Wir versuchen, immer mehr Informationen zu sammeln, um zu sehen, wo wir helfen können und wo ein bisschen was fehlt."

Standards stehen auf dem Prüfstand

Nicht nur ein bisschen, sondern ein bisschen viel fehlt in dieser Saison im Verhalten bei ruhenden Bällen des Gegners. In Frankfurt kassierte Hertha die Standardgegentore Nummer elf und zwölf, jeweils nach einer Ecke. Klinsmann will folgerichtig Standards "offensiv und defensiv" als Übungsschwerpunkt auf die Agenda setzen. "Wir werden da jetzt Hand anlegen", kündigte er an. "Wir müssen abstellen, dass der Gegner kurz vor Schluss noch so ein Geschenk bekommt. Das ist nicht nötig." Klinsmann und sein Staff haben in den ersten beiden Spielen die von Ante Covic bei gegnerischen Standards kombinierte Mann-Raum-Deckung beibehalten: "Ich habe das erstmal so übernommen, wie es die Jungs gewohnt waren."

Jetzt steht dieses Modell auf dem Prüfstand, wie Klinsmann auf kicker-Nachfrage sagte: "Es kann sein, dass wir diese Variante immer mehr ändern. Aber es muss einstudiert sein. Das braucht Zeit auf dem Platz. Du kannst es an die Tafel malen und erklären, aber es muss in der Praxis geübt werden."

Der nächste Ernstfall ist am Samstag gegen den SC Freiburg, der Standards an beiden Enden des Feldes aktuell besser beherrscht als Hertha. Die Breisgauer kassierten erst vier Gegentore nach ruhenden Bällen, stabiler stehen in dieser Hinsicht nur Leverkusen und Augsburg (je drei Gegentore). Und sie trafen selbst bereits achtmal nach eigenen Standards, Hertha erst fünfmal.

Steffen Rohr