Auf dem stellenweise extrem nassen Rasen im Olimpico zu Rom lief die Partie langsam an. In den ersten Minuten wirkten beide Teams hektisch, wirklicher Spielfluss konnte sich aufgrund der vielen Nickligkeiten und Unterbrechungen kaum einstellen. Nach einer Viertelstunde ließ Immobile mit einem brandgefährlichen Abschluss erstmals seine Torgefahr (19 Treffer in 21 Ligaspielen) aufblitzen. Der Lazio-Kapitän hatte beim 1:2 in Porto im Hinspiel sowie zuletzt beim 1:1 gegen Udine in der Liga gefehlt und war im Team von Maurizio Sarri jeweils schmerzlich vermisst worden.
K.-o.-Runden-Play-offs
Der 32-jährige Angreifer ließ nicht locker und durfte nach einem Abseitstor (18.) tatsächlich jubeln: Immobile nutzte einen Fehler von Pepe im Aufbauspiel aus und bestrafte die Nachlässigkeit durch einen frechen Abschluss ins kurze Eck (19.). Nur vier Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz der Gäste, doch diesmal stand Vorbereiter Felipe Anderson im Abseits.
Aytekin am VAR-Monitor
Nach einer vermeintlichen Schwalbe von Mehdi Taremi im Strafraum der Italiener kam es dann zu einer mehrminütigen Unterbrechung (28.). Referee Deniz Aytekin hatte nämlich zunächst kein Foul von Milinkovic-Savic gesehen, sich die Szene aber nochmal am Monitor angesehen und schließlich doch auf Elfmeter entschieden. Den versenkte der gefoulte Mehdi Taremi selbst zum 1:1-Ausgleich (31.). Mit dem Treffer im Rücken wurde Porto nun stärker und das Spiel ausgeglichener, den einzigen nennenswerten Abschluss vor der Pause köpfte aber Milinkovic-Savic vorbei (45.+3).
Lazio gibt das Spiel aus der Hand
Nach dem Seitenwechsel waren es auf einmal veränderte Kräfteverhältnisse: Die Hausherren taten sich zusehends schwer und Porto drängte nun auf die Führung. Pepe (47.), Otavio (55.), Vitinha (55.) und der eingewechselte Galeno (67.) waren zunächst noch glücklos oder scheiterten am starken Strakosha, Uribe drehte das Spiel nach 67 Minuten aber doch verdientermaßen zugunsten der Gäste.
Lazio wachte erst in der Schlussphase wieder auf. Luis Alberto vergab mehrmals (80., 82., 85.), bevor Diogo Costa alles riskierte und den Schuss von Immobile mit dem Gesicht parierte (86.). Schließlich fiel der Ausgleich durch Cataldi doch noch (90.+4) - angesichts der Schlussoffensive auch verdient. Doch es reichte nicht mehr zum dritten Treffer für Lazio, das somit nach Addition von Hin- und Rückspiel ausscheidet.
In der Liga geht es für beide Teams am Sonntag weiter: Lazio empfängt um 20.45 Uhr die SSC Neapel, Porto um 21.30 Uhr den FC Gil Vicente.