Bundesliga

Labbadia dämpft Erwartungen: Wenig Hoffnung auf Guirassy

Stuttgarts Trainer will kein Risiko beim Torjäger eingehen

Labbadia dämpft Erwartungen: Wenig Hoffnung auf Guirassy

Serhou Guirassy steht dem VfB weiter nicht zur Verfügung.

Serhou Guirassy steht dem VfB weiter nicht zur Verfügung. IMAGO/Sportfoto Rudel

Wenn es denn eine Sache gibt, die Bruno Labbadia und seinen Stuttgartern so richtig wehtut, dann ist es der Ausfall ihres Torjägers. Serhou Guirassy, der sich am 19. Spieltag beim 0:2 gegen Werder Bremen eine Sehnenverletzung im Adduktorenbereich zuzog und eine Woche davor schon wegen Magenproblemen beim 1:2 bei Bayer Leverkusen ausgefallen war, wird schmerzlich vermisst.

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Er sei jetzt seit zehn Spieltagen im Amt, erzählt Chefcoach Bruno Labbadia, "davon fehlte Serhou siebenmal. Das können wir nicht so einfach kompensieren." Ausgerechnet der einzige VfB-Profi, der Torgefahr ausstrahlt, wenn andere sich im Weit- und Hoch- und vor allem Vorbeischießen übertreffen.

Bei anderen Verletzungen kann man eher sagen, wie weit die Spieler sind. Bei dieser ist es sehr schwierig.

Bruno Labbadia

Vor seiner Verletzung hatte der Mann aus Guinea zweimal in der Liga gegen Mainz (1:1) und Hoffenheim (2:2) sowie einmal im Pokal in Paderborn (2:1) getroffen. Eine Treffsicherheit, die dem VfB abgeht und die der Klub im Abstiegskampf dringend braucht. Zuletzt sprießte das zarte Pflänzchen der Hoffnung, der 27-Jährige könnte vielleicht nach der Länderspielpause wieder den Kader bereichern. Doch Labbadia ist zurückhaltend mit Prognosen. "Er spürt noch etwas, kann aber damit umgehen", sagt der Ex-Nationalspieler. Wann Guirassy wieder spielen kann, sei dennoch "schwer zu sagen. Es wäre falsch, etwas anderes zu behaupten. Bei anderen Verletzungen kann man eher sagen, wie weit die Spieler sind. Bei dieser ist es sehr schwierig".

Guirassy weilt bei der Nationalmannschaft - Franz ist dabei

Momentan hält sich der aus Rennes bis 2024 ausgeliehene Angreifer in seiner Heimat auf. "Serhou kam mit der Bitte, zur Nationalmannschaft reisen zu dürfen, weil ihn der Nationaltrainer sehr gerne dabeihätte", erklärt Labbadia. Rund um die beiden wichtigen Qualifikationsspiele zum Afrika-Cup gegen Äthiopien. Das erste gewann die Mannschaft am vergangenen Freitag mit 2:0. Das Rückspiel findet am Montag statt. Dann kehrt Guirassy zurück nach Stuttgart.

Ein Einsatz für die Länderauswahl stand nie zur Debatte. Man habe auch "lange überlegt", ob man der Bitte des Verbands Guineas überhaupt nachkommen sollte. "Da wir wussten, dass er kein Mannschaftstraining absolvieren könnte und dass ihm eine Luftveränderung außerdem gut tun würde, haben wir zugestimmt", sagt Labbadia. "Aber nur unter der Voraussetzung, dass wir jemanden mitschicken, der die ganze Zeit schon mit ihm gearbeitet hat." Und in Afrika mit dem Angreifer weiterarbeiten würde. Athletiktrainer Michael Franz begleitete schließlich Guirassy, der mit zwei Trainingseinheiten täglich an seinem Comeback feilt. "Die Kommunikation ist top und die Trainingsmöglichkeiten sind sehr gut", so der VfB-Trainer, der in dieser Personalie nichts überstürzen möchte.

Labbadia: "Serhou macht momentan alles kontrolliert"

Nach der Rückkehr aus der Heimat müsse man den Torjäger erst einmal etwas regenerieren lassen. "Momentan ist eine gewisse Müdigkeit da", sagt Labbadia. "Mal sehen, ob er dann vielleicht, ich sage bewusst vielleicht, teilweise im Mannschaftstraining mitmachen kann." Es wäre die nächste Hürde auf dem Weg zurück. "Serhou macht momentan alles kontrolliert. Auch wenn wir die Belastung immer steigern. In dem Moment, wenn er nicht mehr kontrolliert, weiß man, wie er reagiert." Und ob ein Comeback-Termin eine realistische Aussagekraft besitzt. 

George Moissidis

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