Personal: Deportivo mit acht (!) Änderungen nach dem 3:1 in Osasuna. So stand an Stelle von Molina wieder Nuno im Tor und Torjäger Diego Tristan wurde ersetzt durch Makaay. Ansonsten die typische Rotation von Trainer Irureta. Bei Bayer nur eine Änderung nach dem 2:0 in Stuttgart. Der in der Bundesliga gesperrte Ramelow kam für Berbatov.
Taktik: Die Spanier mit ihrem 4-2-3-1-System, mit zwei Abfängjägern vor einer Viererkette und drei Ankurblern hinter dem einzigen Stoßstürmer, den diesmal Makaay geben durfte. Bayer hielt entsprechend dagegen: Lucio gegen Makaay, Placente kümmerte sich um Pandiani, Sebescen um Amavisca, während Nowotny und Ramelow sich im Verbund um all das kümmerten, was durch die Mitte in Richtung Butts Gehäuse drängte. Spielverlauf: Nach einer Viertelstunde des Abtastens fand Bayer dauerhaft zu einem beeindruckenden Kombinationsspiel. Der Versuch, das Tempo zu verschleppen oder zu forcieren, dabei lange in Ballbesitz zu bleiben, gelang. Aus dieser Dominanz heraus erarbeitete sich Leverkusen gute Torchancen, an denen vor allem immer wieder Brdaric beteiligt war. Zunächst versagte Bastürk nach einem Zuckerpass des Stürmers (27.) aus kürzester Distanz, dann traf Ballack nach Brdaric-Flanke zur Führung und schließlich setzte der überragende Angreifer einen Fernschuss ans Lattenkreuz. Kaum ein Aufbäumen bei den Spaniern, vielmehr eine taktisch disziplinierte Leistung der Gäste, die nach 54 Minuten durch Schneider (nach Zé-Ecke) das 0:2 erzielten. Danach bestimmten die Deutschen weiter das Tempo, hatten auch nach Tristans überraschendem Anschluss (von Placente abgefälschter Schuss) mehr vom Spiel und erzwangen völlig zu Recht die Entscheidung bei einem der vielen Konter. Fazit: Eine reife, abgeklärte Leistung Bayers, das sich die Tabellenführung zum Abschluss der Zwischenrunde redlich verdiente. Das war internationale Klasse.
Aus La Coruña berichtet Oliver Bitter