3. Liga

Fix: Kutschke kehrt zu Dynamo Dresden zurück

Zweijahresvertrag - Zeitpunkt wirft Fragen auf

Fix: Kutschke kehrt nach Dresden zurück

Rückkehr nach Dresden: Stefan Kutschke (Archivbild 2017).

Rückkehr nach Dresden: Stefan Kutschke (Archivbild 2017). imago/Dennis Hetzschold

Drei Tage nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hat Dynamo Dresden die ersten Weichen für den Neuaufbau gestellt. Sportchef Ralf Becker (51) bleibt in seinem Amt und erhält einen modifizierten Vertrag. Der glücklose Trainer Guerino Capretti hingegen, unter dessen Leitung keines der vergangenen zwölf Spiele gewonnen werden konnte, wird nicht weiterbeschäftigt. Und nun ist auch der erste Neuzugang fix: Stefan Kutschke.

"Ich weiß genau, was es heißt, für Dynamo Dresden spielen zu dürfen und freue mich riesig darauf, zurück zu sein und wieder in meiner Heimatstadt Fußballspielen zu können. Ich will allen zeigen, dass ich das Zeug immer noch in mir habe, um meinen Teil dazu beizutragen, dass dieser großartige Verein schnellstmöglich wieder dahin kommt, wo er mindestens hingehört: nämlich in die 2. Bundesliga", wird Kutschke in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Kutschke erfüllt Voraussetzungen

Mentalität, Erfahrung und regionale Bindung. All das sind Eigenschaften, die Dynamo Dresden in der verheerenden und nun abgeschlossenen Zweitliga-Saison offensichtlich gefehlt haben. Dass ein Verein, der eine komplette Rückrunde ohne einen einzigen Sieg bestritten hat, überhaupt noch die Chance auf den Klassenerhalt in der Relegation hatte, grenzt schon ein ein Ding der Unmöglichkeit. In den beiden Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:0, 0:2) bestätigte sich obendrein abermals, dass die SGD personell schlicht nicht gut genug aufgestellt war.

Relegation

Ein wesentlicher Faktor, der zum schlussendlichen Abstieg führte, war, dass Dynamo in der Offensive die Durchschlagskraft fehlte. Unter Caprettis Führung wurden in zehn Liga- und zwei Relegationsduellen gerade einmal elf Treffer erzielt. In der gesamten Saison - inklusive den beiden Vergleichen mit Kaiserslautern - waren es auch nur deren 34.

Zweijahresvertrag für Kutschke

Neuzugang Stefan Kutschke

Erstes Foto des Neuzugangs Stefan Kutschke. SG Dynamo Dresden/Dennis Hetzschold

In der nun bevorstehenden Drittliga-Saison soll Kutschke für die Dresdner auf Torejagd gehen. Der Angreifer, zuletzt in Diensten des Mitabsteigers FC Ingolstadt, wechselt ablösefrei zur SGD und unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis 2024. Kutschke ist in Sachsens Landeshauptstadt geboren, spielte in der Jugend für die Schwarz-Gelben. Gleichzeitig gehörte er jahrelang zur berüchtigten Dresdner Fanszene. Nach Stationen bei Babelsberg 03, RB Leipzig, VfL Wolfsburg, SC Paderborn und dem 1. FC Nürnberg zog es den "verlorenen Sohn" im Winter 2016 zurück in die Heimat. Dort wurde er zu einem wichtigen Bestandteil der Drittliga-Aufstiegshelden, verließ den Verein aber nach eineinhalb Jahren Leihe wieder - nicht ganz geräuschlos.

Der Zeitpunkt wirft Fragen auf

Mit der Verpflichtung des 1,94 Meter großen Zielspielers setzt Dynamo ein Ausrufezeichen. Mentalität, Erfahrung und regionale Bindung - all das bringt Kutschke mit. Sportlich aber verlief die letzte Saison auch für den Mittelstürmer alles andere als rosig. Lediglich zwei Treffer und einen Assist kann der 33-Jährige präsentieren.

Zudem wirft der Zeitpunkt der Verpflichtung Fragen auf. Drei Tage nach dem Abstieg hat Dynamo gerade erst einmal für Klarheit auf der Position des Sport-Geschäftsführers geschaffen. Ein Nachfolger von Trainer Capretti ist bislang noch nicht präsentiert. Da zudem davon auszugehen ist, dass das Arbeitspapier Kutschkes nicht erst in den letzten Stunden verhandelt wurde, bleibt offen, ob der noch zu findende Übungsleiter den Stürmer tatsächlich als elementaren Baustein für den Neuaufbau sieht.

Lucas Böhme, cfl

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