"Es wird eine knallharte Saison" - da waren sich Kuntz und Kurz im Sommer einig. Entsprechend ruhig reagierte man in der Pfalz auf die durchwachsenen Leistungen an den ersten acht Spieltagen, die die "Roten Teufel" mit nur fünf Punkten bei nur fünf Toren und nur 26 herausgespielten Chancen auf Tabellenplatz 16 führte.
Kurz stand deshalb nie zur Disposition, mehr noch: Der FCK plant langfristig mit dem 42-Jährigen, der seit Juli 2009 die Geschicke beim Ex-Meister leitet. Am Dienstagmittag wurde die Vertragsverlängerung mit dem einstigen Abwehrspieler bekanntgegeben, eine Trainerdiskussion damit im Keim erstickt.
"Wir haben einen der besten Trainer der Liga", erklärte Kuntz, "und möchten auf diesem Posten weiter kontinuierlich arbeiten. Mit Marco Kurz haben wir den Verein nach vier Jahren wieder in die Bundesliga gebracht und im ersten Jahr einen sensationellen siebten Platz erreicht. Mit ihm werden wir auch in diesem Jahr den Klassenerhalt schaffen und weitere Ziele für unseren FCK ins Auge fassen."
Wir sehen die Entwicklung der Mannschaft und sehen, dass er die Mannschaft nach vorne bringt.
Stefan Kuntz über Marco Kurz
Denn: "Wenn wir diese Saison überstehen, wird es in kleinen Schritten nach vorne gehen. Ich habe immer gesagt, dass wir drei Jahre in der Liga bleiben müssen, um uns finanziell zu konsolidieren. Dabei bleibt es." Und entsprechend langfristig denkt man bei den Vereinsoffiziellen auch in der Trainerfrage. "Wir als Verein denken nicht nur schwarz-weiß - also in Ergebnissen. Wir sehen auch die Grautöne", drückte es Kuntz kunstvoll aus. "Und ich sehe, wie Marco arbeitet. Wenn es nicht so läuft, kommt immer alles auf den Prüfstand. Und Marco nimmt die Situation an."
Kurz nannte als Grund für seine Entscheidung zur vorzeitigen Verlängerung sein Empfinden, dass "die Arbeit hier beim FCK von Ehrlichkeit und Vertrauen geprägt" sei. "Wir sind sicher noch nicht am Ende unseres Weges. Für uns gilt es, den Verein mit harter und konzentrierter Arbeit in der Bundesliga zu etablieren." Schon länger hatte es Gespräche gegeben, die Tendenz war dabei von Beginn an klar. Schon Ende Juli hatte der FCK mit der Vertragsverlängerung von Kuntz bis 2015 ein klares Signal gesetzt: Anders als in der Vergangenheit will man dem Klub Kontinuität verschaffen, der angespannten sportlichen Situation zum Trotz.
Nach der sensationellen Vorsaison, die Lautern als bester Aufsteiger auf Rang sieben abschloss, kam es aufgrund begrenzter wirtschaftlicher Möglichkeiten zwangsläufig zum personellen Umbruch: Mit Srdjan Lakic, Jan Moravek, Ivo Ilicevic und Erwin Hoffer verlor man vor allem in der Offensive große Qualität, die Neuzugänge konnten die hochwertigen Abgänge bislang nicht vergessen machen.