Kuntz hat einen Dreijahresvertrag in der Türkei unterzeichnet. "Für mich ist es ein bisschen - oder nicht ein bisschen - wie nach Hause kommen", sagte der 58-Jährige, der Mitte der 1990er Jahre bei Besiktas gespielt hat, bei seiner Vorstellung am Montag. "Ich möchte der deutscheste Türke oder türkischste Deutsche werden." Es seien harte, aber faire Verhandlungen in den vergangenen Tagen mit dem türkischen Verband gewesen. "Ich bin voller Energie, weil ich weiß, was türkische Spieler in sich drin haben", so Kuntz weiter. Bereits am Sonntag hatte der türkische Verband eine Einigung mit dem deutschen Coach bestätigt.
Mit der türkischen Nationalmannschaft hat Kuntz, der mit der deutschen U 21 2017 und 2021 den EM-Titel gewonnen hat, gleich eine große Herausforderung vor sich. In der WM-Qualifikationsgruppe G rangiert die Türkei derzeit auf dem dritten Platz hinter den Niederländern und Norwegen. Am 8. Oktober empfängt die Türkei den direkten Konkurrenten Norwegen - dann erstmals mit Kuntz auf der Bank.
Der DFB hat den Wechsel am Nachmittag ebenfalls bestätigt. "Ich bin dem DFB-Präsidium sehr dankbar, dass es mich vorzeitig aus meinem Vertrag entlassen hat", wird Kuntz in einer Mitteilung zitiert. "Danken möchte ich auch der sportlichen Leitung um Oliver Bierhoff, Joti Chatzialexiou und Meikel Schönweitz für die vertrauensvolle Arbeit in den vergangenen Jahren."
Bierhoff gratuliert türkischem Verband
Bierhoff erklärte: "Für mich steht außer Frage, dass Stefan die Fähigkeit besitzt, Trainer einer A-Nationalmannschaft zu sein. Und das kann er nun in der Türkei auf einer großen Bühne beweisen." Dem türkischen Verband könne man "zu dieser Verpflichtung nur gratulieren, er bekommt einen absoluten Toptrainer. Und wir sind stolz darauf, dass wir mit dem DFB Stefans Weg begleitet und ihn gefördert haben."
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