DFB-Pokal

Endspiele Landespokal: Das war der Finaltag der Amateure

Letzte DFB-Pokal-Teilnehmer stehen fest

Krummer Pokal, Elfmeter-Dramen und jubelnde Underdogs: Das war der Finaltag der Amateure

Allerlei Emotionen gab es am Tag der Amateure.

Allerlei Emotionen gab es am Tag der Amateure. imago images (3)

Magdeburg standesgemäß - Viktoria Berlin dramatisch

Der 1. FC Magdeburg stand aufgrund seiner Platzierung in der 3. Liga schon vor dem Finale im Landespokal Sachsen-Anhalt als DFB-Pokalteilnehmer fest. Entsprechend durfte sich auch Oberligist Wernigerode vor dem Anpfiff über das Pokalticket freuen. Trotzdem ging es im Endspiel intensiv zur Sache. Conteh traf vor und nach der Pause. Der ab Mitte der zweiten Hälfte dezimierte FC Einheit (Hess flog nach Handspiel auf der Linie vom Feld) wehrte sich wacker, auch weil Atik vom Punkt scheiterte. Doch der Fünftligist kam nicht mehr zurück. Youngster Nischalke, Atik und Franzke schraubten das Ergebnis in die Höhe (5:0).

Frühe Spiele

Viktoria Berlin hat im Landespokal Berlin die klassentiefere VSG Altglienicke geschlagen: Das Führungstor des Underdogs durch Uzan hatte lange Bestand, doch in der Nachspielzeit drehten Pinckert (90.+1) und Benyamina (90.+5) das Spiel. Der künftige Regionalligist spielt damit zum zweiten Mal nach 2019 im DFB-Pokal. Auch der FV Engers ist zum zweiten Mal in der Pokalhauptrunde dabei. Meinert erzielte das einzige Tor im Finale des Landespokals Rheinland gegen den FC Karbach. Der SV Oberachern bezwang derweil Verbandsliga-Teilnehmer Donaueschingen im südbadischen Pokalfinale 2:0 (Gueddin; Wild, Eigentor).

Ottensen erstmals im DFB-Pokal - Beschädigter Pokal für Offenbach

Im Duell zwischen den Hamburger Regionalliga-Rivalen Altona 93 und Teutonia Ottensen hat sich Letzterer durchgesetzt. Beim Finale des Hamburger Landespokals im Stadion Hoheluft ging die Teutonia schon nach zwei Minuten durch einen Istefo-Elfmeter in Führung. Düzel legte wenig später nach nach, Gumperts Anschluss blieb Ergebniskosmetik. Die ambitionierte Teutonia geht damit nicht nur als Sieger aus dem "Stadtviertel-Duell" hervor, sondern in der kommenden Saison auch erstmals im DFB-Pokal an den Start.

In Gießen (Hessenpokal) gab es den ersten Schockmoment vor dem Spiel: Die vor der Partie ausgestellte Trophäe war bei einer Windböe umgekippt und trug Schaden davon. Die von zahlreichen stimmgewaltigen Fans begleiteten Kickers Offenbach hielt das jedoch nicht davon ab, den vorübergehend krummen Pokal nach dem Finale gegen Liga-Konkurrent Steinbach ausgelassen feiernd in die Höhe zu stemmen. Der Platz war zu diesem Zeitpunkt schon gestürmt. Das Tor des Tages unterlief Steinbachs Strujic in Form eines Eigentors kurz vor der Pause (39.).

Mittlere Spiele

Underdog Türkspor verkauft sich teuer - Schott Mainz feiert Premiere

Der klassentiefste Vertreter beim diesjährigen Finaltag der Amateure, Siebtligist Türkspor Mannheim, hat sich im Stadtderby gegen Drittligist SV Waldhof teuer verkauft. Dem Underdog gelang es 50 Meter vom eigenen Trainingsgelände entfernt, das direkt neben dem Carl-Benz-Stadion liegt, den einen oder anderen Nadelstich zu setzen. Am Ende gewann der SVW das Finale des Landespokals Baden aber verdient mit 3:0 (Tore: Kother, Wagner und Ünlücüfcü).

Der Sieger des saarländischen Landespokals musste in der Verlängerung ermittelt werden. Nach Sickingers Tor für Drittliga-Aufsteiger Elversberg und Stegerers Ausgleich für Regionalligist Homburg war es Mustafa, der die SVE zum Titel schoss. Im Südwest-Pokal entschied Angreifer del Vecchio das Duell der beiden Regionalliga-Absteiger Schott Mainz und FK Pirmasens. Der Italiener schoss die Rheinhessen mit seinem Doppelpack zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in den DFB-Pokal.

Cottbus und Jena souverän - Elfmeterschießen in Neustrelitz und Flensburg

Energie Cottbus bezwang Oberligist VfB Krieschow im Landespokal Brandenburg mit 2:0, Hasse und Zografakis entschieden die umkämpfte Partie in der Schlussphase. Mit Carl Zeiss Jena steht ein weiterer namhafter Klub in der Pokal-Hauptrunde, der FCC gewann ein ausgeglichenes Finale im Thüringenpokal gegen Liga-Rivale Meuselwitz mit 1:0 (Torschütze: Eisele).

Den Landespokal Mecklenburg-Vorpommern hat die TSG Neustrelitz gewonnen. In einem spannenden Elfmeterschießen setzten sich die Residenzstädter gegen den Greifswalder FC durch und stehen erstmals seit 2013 wieder im DFB-Pokal. Auch in Schleswig-Holstein musste das Elfmeterschießen entscheiden: Nachdem der VfB Lübeck gegen Oberligist TSB Flensburg eine 2:0-Führung verspielt hatte, setzte sich der Regionalligist am Ende doch durch.

Chemnitzer Comeback - Viktoria verteidigt Titel

Späte Spiele

Im Sachsenpokal geriet der Chemnitzer FC zu Hause gegen Chemie Leipzig zunächst in Rückstand (Bury, 19.), doch der CFC bewies Moral, drehte das Spiel durch Tore von Campulka (38.) und Bickel (85.) noch um und sorgte damit für eine große Party im weiten Rund.

Ein Kölner Derby gab's im Endspiel des Landespokals Mittelrhein. Regionalligist Fortuna bat Drittligist Viktoria zum Tanz - und lief der Musik am Ende hinterher. Jashari (28.) und Amyn (58.) sorgten für einen 2:0-Sieg des Favoriten, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte.

Unwürdiges Ende in Straelen

Ein unwürdiges Ende fand das Finale des Landespokals Niederrhein. Der SV Straelen setzte sich dabei verdient mit 1:0 gegen den Wuppertaler SV durch, konnte sich dabei aber bei seinem gut aufgelegten Torhüter Paris bedanken, der unter anderem einen Elfmeter parierte. Unschön wurde es kurz vor Schlusspfiff, als Pytlik zunächst ein rüdes Foul und anschließend auch noch eine Tätlichkeit beging - und dafür völlig zu Recht glatt Rot sah (90.+4). Das Tor des Tages erzielte Lunga nach 52 Minuten.

Erhitzte Gemüter und Sebald als Held in Münster

Ganz schön kurios war es in Münster, wo die Preußen im Westfalen-Pokal gegen Rödinghausen zurücklagen (Marceta, 61.), dann aber einen kuriosen Elfmeter zugesprochen bekamen. Eigentlich wurde der Ball von den Münsteranern zu den Rödinghausenern zurückgespielt. Flottmann wollte die Kugel dann zum eigenen Keeper passen und zeigte Wegkamp an, dass er nicht attackieren solle. Der tat dies aber dennoch - und wurde von Wolff im Strafraum umgerempelt. Es gab Strafstoß, der bei den Gästen für einen dicken Hals sorgte, den Teklab aber zum 1:1 verwandelte (71.). Die Entscheidung fiel daher im Elfmeterschießen, dem Rödinghausens Schlussmann Sebald mit drei gehaltenen Elfmetern (!) seinen Stempel aufdrückte.

Entscheidungen im Elfmeterschießen gab's auch in Niedersachsen zwischen dem Heeslinger SC und Blau-Weiß Lohne sowie in Bayern zwischen Illertissen und Aubstadt. Lohne setzte sich 6:5 durch, wo sich die Illertissener mit 4:3 behaupteten. In Bremen jubelte der Bremer SV, der dank Diop (43.) einen 1:0-Sieg über die Leher TS feierte und sich damit für den DFB-Pokal qualifizierte.

Castellucci entscheidet Schwaben-Duell

Im Württemberg-Finale zwischen den Stuttgarter Kickers und dem SSV Ulm 1846 ging es zäh und ruppig zur Sache, Tore fiele keine, weder in der regulären Spielzeit noch in der Verlängerung. In der gab es aber einen Platzverweis für den Stuttgarter Baroudi, der sich einen unnötigen Schubser Abseits des Balles erlaubt hatte (99.). Auch in diesem Spiel kam es zur Elfmeterlotterie, in der die Kickers das glücklichere Ende für sich hatten. Castellucci parierte den entscheidenden Versuch von Ulms Beck und sicherte seinen Farben damit den 5:4-Sieg.

pau