2. Bundesliga

"Kreisklasse, Kiste Bier, Geld zu schade": Machmeier schäumt

Sandhausens Präsident teilt heftig aus - Gute Nachricht von Ganda

"Kreisklasse, Kiste Bier, Geld zu schade": Machmeier schäumt

Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier teilte heftig aus.

Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier teilte heftig aus. IMAGO/foto2press

Nach vier Niederlagen in Serie punktete der SV Sandhausen am Samstag erstmals wieder. Mit einem Last-Minute-Treffer von Franck Evina sicherte sich das Team von Cheftrainer Tomas Oral in der Nachspielzeit ein 1:1-Unentschieden gegen Holstein Kiel. Damit endete auch eine Torflaute der Sandhäuser von 507 Minuten.

Weil zur gleichen Zeit der SSV Jahn Regensburg mit 0:1 gegen Fortuna Düsseldorf unterlag, verließen die Sandhäuser den letzten Tabellenplatz.

Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier freute sich zwar über "einen Punkt für die Moral. Man hat heute gesehen, dass wir nie aufgeben". Der Klub-Boss war aber auch schwer in Rage. Nicht auf die Spieler, sondern auf den Referee hatte sich Machmeier eingeschossen.

Machmeier: "Es war eine Frechheit"

Und zwar richtig heftig. "Der Schiedsrichter hat eine Kreisklassen-Leistung gezeigt, damit tut man der Kreisklasse noch Unrecht. Es war eine Frechheit", schimpfte der SVS-Präsident.

Der 62-jährige haderte mit der Entscheidung, ein Tor von David Kinsombi in der 54. Minute nicht anzuerkennen, weil Kiels Torwart Robin Himmelmann mit beiden Händen am Ball gewesen sei. Machmeier teilte auch gegen den Video-Assistenten aus, der den Unparteiischen bestätigte. "Es ist nicht das erste Mal, dass der Kölner Keller im Tiefschlaf ist. Um einen Ausflug zu machen, in den Keller zu gehen und vielleicht einen Kasten Bier zu trinken, dafür ist das Geld zu schade."

Oral: "Wir sollten den Leuten vertrauen"

Sandhausens Coach Oral hält dagegen nichts von einer Schiedsrichter-Schelte und schlägt sanfte Töne an: "Wir sollten den Leuten vertrauen. Sie bekommen Geld dafür."

Mit dem Spiel seiner Elf war Oral im Großen und Ganzen zufrieden. "Ich denke, dass wir heute eine Sandhäuser Mannschaft gesehen haben, die gegen einen Gegner gespielt hat, der nichts zu verlieren hatte. Nichtsdestotrotz haben wir am Anfang versucht gut zu pressen, hatten einen unheimlichen Willen im Umschaltspiel", analysierte der Trainer. "Mit ein bisschen Matchglück hatten wir genug Situationen, um selbst in Führung zu gehen. Nach dem Rückstand mussten wir mehr Risiko gehen und aufgrund der 90 Minuten den verdienten Punkt mitgenommen."

Evina: "Ich hoffe, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist"

Für den eben Evina, Neuzugang von Hannover 96, in der fünften Minute der Nachspielzeit gesorgt hatte. "Es war ein sehr intensives Spiel und ich bin überglücklich, dass wir noch diesen wichtigen Punkt geholt haben. Wir haben zu Beginn viel Druck gemacht, aber uns leider nicht belohnt", wird der Torschütze auf der Vereinswebsite zitiert. "Ich hoffe, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist. Natürlich freue ich mich über mein erstes Tor für den SV Sandhausen, gleichbedeutend mit meinem ersten Treffer in der 2. Liga."

Ganda hat "keinen strukturellen Schaden"

Erfreuliche Nachricht gab es am Montag auch von Joseph Ganda. Der 25-Jährige, der gegen Kiel in der ersten Hälfte ausgewechselt worden war, hat sich nach Angaben des Vereins vom Montag keine schwere Verletzung zugezogen. "Er hat Knieprobleme, aber keinen strukturellen Schaden." Somit könnte Ganda schon am Freitag im Südwest-Duell beim 1. FC Kaiserslautern wieder zum Aufgebot gehören.

mas

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