Bundesliga

Kramer: Vorher Randfigur, jetzt doppelt wichtig

Gladbachs Weltmeister überzeugt als Innenverteidiger und auf der Sechs

Kramer: Vorher Randfigur, jetzt doppelt wichtig

Ein Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung glänzt: Christoph Kramer.

Ein Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung glänzt: Christoph Kramer. picture alliance / Pressefoto Rudel

Eine Versetzung weiter nach hinten, so der mittlerweile 31  Jahre alte Kramer, habe er sich "eher im hohen Alter" vorstellen können. Weil aber Not am Mann war, spielte der Weltmeister von 2014 in Freiburg in Gladbachs Innenverteidigung. Borussia blieb ohne Gegentor und holte einen Punkt, der Routinier enttäuschte nicht, er ist eine wichtige Figur im System von Trainer Daniel Farke.

Unter dessen Vorgänger Adi Hütter war Kramer in der vorigen Saison häufig außen vor geblieben. Der setzte lieber auf Spieler, die viel Tempo in ihren Aktionen mitbringen, Kramer dagegen trumpft eher durch Übersicht auf - und weil er Struktur ins Spiel bringen kann.

Wohin mit dem Weltmeister?

Das macht er am liebsten im defensiven Mittelfeld, aber auch in der Innenverteidigung kann Kramer wichtig sein für sein Team, erst recht, wenn es viele verletzungsbedingte Ausfälle gibt, wie zuletzt. Ko Itakura, ebenfalls auf beiden Positionen einsetzbar, wird wegen seiner Innenband-Verletzung in diesem Jahr kein Spiel mehr für die Borussia bestreiten. Also bleibt Kramer in der Innenverteidigung eingeplant. Oder?

Schließlich dürfte Julian Weigl, für dessen Verpflichtung sich Farke nachdrücklich stark gemacht hatte, auf der Sechs gesetzt bleiben. Im (defensiven) Mittelfeld ist aber auch Manu Koné unverzichtbar, als ganz anderer Spielertyp, der eine Menge Dynamik auf dem Platz bringt. Darum wäre Kramer in der Innenverteidigung eigentlich eher gefragt, doch zeitnah wird der zuletzt ebenfalls angeschlagene Nico Elvedi ins Zentrum der Viererkette zurückkehren.

Mehr Optionen trotz Verletzungen

Zwar gefiel Farke der Auftritt des Interims-Innenverteidigers Kramer beim 0:0 in Freiburg, doch er sieht dessen Hauptaufgabe im Grunde genommen auch etwas weiter vorne. "Ich habe ihm gesagt", so der Trainer schmunzelnd, "er kann weiter Gas geben im Mittelfeld."

Ziemlich kuriose Situation: In Itakura und Florian Neuhaus fehlen dem Gladbacher Coach zumindest mittelfristig zwei Schlüsselfiguren in der Zentrale. Genug Auswahl aber hat Farke für die fraglichen Positionen dennoch, auch weil zum Beispiel Lars Stindl oder Jonas Hofmann in die Neuhaus-Rolle schlüpfen könnten.

Mehrere Optionen also für Farke trotz der Verletzungsmisere; das ist ein Zeichen für die Dichte im Kader des Tabellen-Achten. Und die ist bei der erhofften Rückkehr ins internationale Geschäft nun mal eminent wichtig.

Oliver Bitter

KMD #166 - Almuth Schult
20. März 2023

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