Obwohl Tottenham bereits nach 47 Sekunden in Anfield führte, bestürmte der FC Liverpool am Sonntag unbeirrt und unbeeindruckt 90 Minuten lang den Strafraum der Spurs und wurde mit einem verdienten 2:1-Sieg belohnt. Auch Niko Kovac hat sich dieses packende Premier-League-Topspiel angeschaut. Würde er Jürgen Klopps Power-Fußball denn gerne auch von seiner Mannschaft sehen?
"Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn sie nur 100 schaffen"
"Man muss auch die Spielertypen haben", sagte der Bayern-Trainer am Montag. "Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn sie nur 100 schaffen. Man muss das anpassen, was man hat." Und er habe eben "andere Spielertypen" zur Verfügung. "Wir müssen einen guten Mix finden."
"Ich finde, unser Gegenpressing ist auch gut", könne aber "immer noch besser werden. Das ist ein Prozess", sagte Kovac und fragte: "Der Kollege Klopp ist jetzt wie lange in Liverpool?" Die Antwort: ziemlich genau vier Jahre. "Worüber reden wir? Über Kontinuität", lächelte Kovac. "Über Zeit, die es im Fußball anscheinend nicht mehr gibt."
"Man muss den Menschen Zeit geben - darum geht's"
Eine Aussage, die er keineswegs auf seine Aufgabe bei Bayern bezogen wissen wollte. "Ich rede allgemein über den Trainerjob. Es geht darum, jedem Trainer die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen. Man muss den Menschen Zeit geben." Trainer und Spieler bekämen genau die nicht, bedauerte Kovac. "Darum geht's. Es geht nicht um mich persönlich."