Bundesliga

VfL Wolfsburg | Niko Kovac: "Die Handspielregel ist ein Desaster"

Wolfsburger Trio vor dem BVB-Spiel angeschlagen

Kovacs klare Kante: "Die Handspielregel ist ein Desaster"

Fordert eine Vereinfachung der Handspielregel: Wolfsburgs Trainer Niko Kovac.

Fordert eine Vereinfachung der Handspielregel: Wolfsburgs Trainer Niko Kovac. IMAGO/regios24

Betroffen ist der VfL Wolfsburg bislang nicht, und dennoch redet sich Niko Kovac nahezu in Rage, wenn es um die Handspielregel geht. Sei es national oder international wie am Dienstag, als Wolfsburgs Samstaggegner Borussia Dortmund gegen Paris St. Germain (0:2) durch eine Fehlentscheidung endgültig auf die Verliererstraße geriet. Der VfL-Trainer hat eine klare Meinung: "Die Handspielregel ist ein Desaster. Das ist Willkür. Da ist keine einheitliche Linie. Der eine pfeift so, der andere nicht. Ich bin für 'Back to the roots', zurück zum Ursprung. Da wusste jeder, was Sache ist." Sprich: Die klare Absicht ist entscheidend, ob es einen Strafstoß gibt oder nicht.

Wir machen den Fußball kaputt.

Niko Kovac

In der heutigen Zeit geht der Fußballlehrer indes schon so weit, dass er sich Gedanken darüber machen muss, ob er die Verunsicherung der Schiedsrichter, die offenbar immer noch fehlende Linie beim Thema Handspiel, für sich zunutze machen muss, indem er gezielt das Anschießen oder Anköpfen von Händen oder Armen trainieren lässt. "Inzwischen", sagt Kovac, "musst du ja eigentlich trainieren, dem Gegner den Ball an die Hand zu spielen. Dann kannst du hoffen, dass irgendwo im Keller einer sitzt und sagt 'Dududu'. Das kann es ja nicht sein." So, wie es aktuell läuft, ist der Coach überzeugt, könne es nicht weitergehen. "Wir machen den Fußball kaputt."

Kovacs Wunsch: Fußballer bei den Regeln einbeziehen

Das Kernproblem sieht der 51-Jährige dabei weniger bei den Schiedsrichtern als bei denjenigen, die die Regeln vorgeben. Kovacs Wunsch: "Man muss die Fußballer fragen." Die schließlich wissen, wie sich ein solcher im Spiel bewegt. "Ansonsten könnte ich ja auch irgendwas entscheiden, von dem ich keine Ahnung habe."

Beim Auswärtsspiel in Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) will sich der Trainer hingegen darauf verlassen, wovon er Ahnung hat. Und seine Mannschaft so zum Auswärtssieg führen. Dass die Statistik dabei wenig Mut macht, interessiert den Kroaten nicht. "Irgendwann geht immer eine Serie zu Ende", sagt er angesichts dieser Zahlenspiele: Wolfsburg ist in Dortmund seit zehn Gastspielen sieglos (zwei Remis, acht Niederlagen), die letzten fünf verlor der VfL allesamt. In der vergangenen Saison kassierte Kovac mit seinem Team ein 0:6, davor gab es unter Florian Kohfeldt ein 1:6. Und auch der aktuelle VfL-Trainer selbst hat eine miese Bilanz im Signal-Iduna-Park: Kovac verlor alle vier Partien in Dortmund als Trainer von Frankfurt, Bayern und dem VfL, kassierte jeweils immer mindestens drei Gegentore.

Lacroix, Wind und Paredes sind angeschlagen

Dass will der VfL am Samstag mit einem mutigen Auftritt verhindern. Drei Fragezeichen gibt es dabei noch im Kader, wenngleich der Trainer die Hoffnung hat, dass Maxence Lacroix (Hüftprellung), Torjäger Jonas Wind (Achillessehnenprobleme) und Kevin Paredes (Oberschenkelprobleme), die am Mittwoch allesamt kürzertraten, die Reise gen Westen antreten können.

Thomas Hiete