Zunächst konstatierte der Coach nach dem Spiel gegenüber "Sky", dass mit dem Feldverweis von Jerome Boateng, der Goncalo Paciencia von den Füßen geholt hatte, nach "acht Minuten alles über den Haufen geworfen" worden sei.
Genau diese Szene betrachtete Kovac, der mit David Alaba auf der linken Innenverteidigerposition überrascht hatte, im Detail: "Wir machen einfach zu viele Fehler. Bei der Roten Karte haben wir eine Situation am gegnerischen Sechzehner, verlieren den Ball und dann geht es in die andere Richtung. Das sind noch 100 Meter. Ein einfacher Ballverlust und dann müssen wir sofort da sein - das haben wir nicht gemacht." Es läge immer wieder daran, dass man leichte Fehler mache, die dann sofort bestraft werden würden.
Ein einfacher Ballverlust und dann müssen wir sofort da sein - das haben wir nicht gemacht.
Niko Kovac
Boatengs Platzverweis war der zweitschnellste eines Bayern-Akteurs in der Bundesliga-Historie, nur Markus Babbel toppt den Ex-Nationalspieler mit einer Roten Karte gegen den VfB Stuttgart in der 4. Minute am 15. Oktober 1997 (3:3). Und noch ein Zahlenspiel: Zuletzt hatte der FC Bayern am 4. April 2009 eine derartige Schlappe kassiert und mit 1:5 beim VfL Wolfsburg verloren, der ja dann auch Meister wurde.
Zurück zu Kovac: Ob er denn glaube, noch das volle Vertrauen des Klubs zu haben? "Das kann ich nicht sagen. Mein Gefühl ist nicht wichtig. Diejenigen, die das entscheiden, sind die, die gefragt werden müssen."
Kovac denkt an die letzte Saison
Auf der Pressekonferenz äußerte sich der 48-Jährige zu sicherlich aufkommenden Spekulationen bezüglich seiner Person: "Ich bin ja nicht naiv. Aber wir hatten letzte Saison eine ähnliche Situation. Ich habe damals nicht aufgegeben, gebe jetzt nicht auf und gebe nie auf."
Nächste Woche wartet auf Kovac und die Bayern das Topspiel gegen Borussia Dortmund, das sich nach dem 2:1 im Pokal gegen Gladbach und heute mit einem 3:0 gegen Wolfsburg wieder im Aufwind befindet.
