2. Bundesliga

Korkut will begehrten Halfar halten

Kaiserslautern: Spielraum im Etat benötigt

Korkut will begehrten Halfar halten

Soll auch unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut eine wichtige Rolle spielen: Mittelfeldspieler Daniel Halfar.

Soll auch unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut eine wichtige Rolle spielen: Mittelfeldspieler Daniel Halfar. picture alliance

Als Halfar im Sommer 2015 nach acht Jahren (Bielefeld, 1860 München, 1. FC Köln) auf den Betzenberg zurückkehrte, da hatten die Roten Teufel unter Trainer Kosta Runjaic gerade als Vierter nur haarscharf den ersehnten Aufstieg verpasst. Das Eigengewächs kam mit großen Ambitionen, wurde von der damaligen sportlichen Leitung mit entsprechenden Perspektiven gelockt.

Kein Wunder also, dass der 28-Jährige nach einem enttäuschenden zehnten Platz in der vergangenen Saison, mittlerweile zwei Trainerwechseln und dem Abgang einiger Leistungsträger nach kicker-Informationen alles andere als zufrieden ist mit der Situation bei seinem Heimatklub. Zumal Halfar selbst einiges leistete, um für ein besseres Ergebnis zu sorgen. In seinen 31 Spielen (ein Tor, sechs Torvorlagen, kicker-Durchschnittsnote 3,21) hätte er zwar torgefährlicher sein können, war aber dennoch ein Fixpunkt und absoluter Leistungsträger im Team.

Spielersteckbrief Halfar
Halfar

Halfar Daniel

Spielersteckbrief Pich
Pich

Pich Robert

Spielersteckbrief Alomerovic
Alomerovic

Alomerovic Zlatan

Trainersteckbrief Korkut
Korkut

Korkut Tayfun

1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Entsprechend sind seine guten Auftritte auch anderswo interessiert beäugt worden. Einem möglichen Wechsel Halfars schiebt der Verein aber konsequent einen Riegel vor. "Wir sehen definitiv keinen Ansatz, Daniel abzugeben. Er ist ein wichtiger Spieler im System von Tayfun Korkut", erklärt Stöver, der anfügt, dass ihm auch der Spieler selbst mitgeteilt habe, seine Zukunft beim FCK zu sehen. Halfars Vertrag läuft ohnehin noch bis 2018, ein neuer Arbeitgeber müsste für den Mittelfeldspieler wohl eine stattliche Ablöse berappen.

Weiterer finanzieller Spielraum benötigt

Auch wenn Korkut und Stöver Halfar unbedingt halten möchten, benötigen sie nach Marius Müllers Wechsel zu RB Leipzig (1,7 Mio. Euro Ablöse) - der für eine erste dringend erforderliche Entlastung des zuvor angesichts von 25 laufenden Profiverträgen bereits überzogenen Etats sorgte - weiteren finanziellen Spielraum. Die abgewanderten Leistungsträger Chris Löwe (Huddersfield Town), Markus Karl (SV Sandhausen), Ruben Jenssen (FC Groningen, alle ablösefrei) und Jean Zimmer (VfB Stuttgart, zwei Mio. Euro, bereits verbucht) verschwanden zwar von der Lohnliste, gleichzeitig musste das Budget für die Lizenzmannschaft jedoch um 20 Prozent auf etwa 8,5 Millionen Euro gekürzt werden.

So könnte etwa Gutverdiener Robert Pich (zuletzt verliehen an Slask Breslau) den Verein nach nur vier Ligaeinsätzen wieder endgültig verlassen. Wie einige andere Feldspieler soll sich auch die letztjährige Nummer 2, Zlatan Alomerovic, nach Möglichkeit einen neuen Arbeitgeber suchen. Die Planungen auf der Torhüterposition laufen ohne den 25-Jährigen, der sich als Typ stets positiv einbrachte, bei seinem einzigen Ligaeinsatz jedoch schwächelte und obendrein vergleichsweise gut verdient. Das Gespann hinter der neuen Nummer 1, André Weis (26, ablösefrei vom FSV Frankfurt), sollen Julian Pollersbeck und Jan-Ole Sievers aus dem eigenen Unterbau bilden, nachdem der dritte U-23-Keeper Raphael Sallinger (alle 21) zum Wolfsberger AC wechselte.

Während im Tor die Weichen also bereits vor Korkuts Amtsantritt gestellt wurden, muss der neue Coach mit Stöver im Feld rasch ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen - auch um Anführer Halfar vom neuen Weg zu überzeugen.

Carsten Schröter