Verknüpfungspunkte gibt es noch. Der Direktor des Lizenzspielerbereichs, Andreas "Zecke" Neuendorf, war Königsdörffers Jugendtrainer, Sportdirektor Benjamin Weber seinerzeit der Chef im Nachwuchs. Vor dem Wiedersehen sagt der ghanaische Nationalspieler: "Ich beschäftige mich nicht mehr so sehr mit Hertha. Es ist ein Teil meiner Vergangenheit. Aber es sind auch nicht nur schöne Sachen passiert."
Dass er nach der Zeit im Juniorenbereich gehen musste, war aus seiner Sicht nach zwei längeren Verletzungspausen zwar absehbar - und doch schmerzhaft: "Ich verstehe es heute aus Vereinssicht, aber ich finde es auch schade, dass sie nicht an mich geglaubt haben. Ich wusste zwar früh, dass ich den Verein verlassen muss, und dennoch war es traurig."
Für Königsdörffer persönlich indes war der Zwangsabschied aus der Heimat und der anschließende Wechsel zu Dynamo Dresden kein Nachteil: "Für mich war es nicht so schlecht, rauszukommen." Das soll die Hertha am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auch sehen: "Natürlich will ich es ihnen zeigen." Und selbstverständlich würde er über einen Torerfolg gegen den Ex-Klub auch jubeln: "Gegen Hertha", sagt er, "würde ich das machen, gegen Dresden nicht."
Königsdörffer sieht noch viel Verbesserungspotenzial
Ob Königsdörffer Gelegenheit zum Jubeln bekommt, ist offen. In den ersten zwei Ligaspielen gegen Schalke (5:3) und Karlsruhe (2:2) hatte er auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Bakery Jatta erhalten, allerdings nur bedingt Pluspunkte gesammelt. Im Pokal in Essen (4:3 nach Verlängerung) startete wieder der Gambier und traf doppelt.
"Die Konkurrenzsituation in der Offensive ist groß", sagt der Angreifer, "wer nicht liefert, der spielt nicht." In der zweiten Hälfte seiner Premierensaison in Hamburg hat er das leidvoll erfahren und den anfangs eroberten Stammplatz eingebüßt. Die Folge: Dezente Gedanken an eine Veränderung im Sommer. "Man macht sich immer Gedanken", sagt er, konkret aber sind sie nach zwei Startelf-Einsätzen nicht.
Zumal Königsdörffer auch selbstkritisch mit sich umgeht: "Ich finde schon, dass ich mich in meinem ersten Jahr in Hamburg entwickelt habe, aber es gibt auch noch viele Punkte, in denen ich mich verbessern kann. Ich muss noch mehr ins eins gegen eins gehen, mein Passspiel muss besser werden, auch mein taktisches Verhalten."
Die ersten Verbesserungen will Königsdörffer am Samstag gegen seinen Ausbildungsklub zeigen. Und diese dann auch bejubeln.