Mittwoch und Donnerstag war das Training kurzfristig abgesagt worden, "zwei Tage der Ruhe, die notwendig waren, um die Geschehnisse zu verarbeiten", wie es Sportvorstand Knäbel nannte. Am Freitag traf er sich nun mit den Spielern und den Mitarbeitern, die in der der Nacht zu Mittwoch nach dem für den Abstieg entscheidenden Spiel bei Arminia Bielefeld an der Schalker Arena anwesend waren.
Dort war die versammelte Profimannschaft von Anhängern zunächst zur Rede gestellt, dann tätlich angegriffen worden. Knäbel berichtete am Donnerstag von blauen Flecken bei dem einen oder anderen, "der emotionale Schaden" sei aber "größer als der körperliche".
Einen Tag später redete der Sportvorstand nun mit den Betroffenen. "Es ist mir ein wichtiges Anliegen, mit der Mannschaft und den Mitarbeitern zu sprechen. Ich habe mich stellvertretend im Namen von Schalke 04 bei den Spielern und den Mitarbeitern für die Geschehnisse entschuldigt, die dafür gesorgt haben, dass wir Angst um ihr Wohlbefinden haben müssen." Denn: "Es waren Menschen in Gefahr und es wurden Sachen beschädigt. Wir hatten Glück, dass unseren Leuten nichts Schlimmeres passiert ist."
Wenn einer die restlichen vier Partien nicht mehr für Schalke auflaufen will, kann ich mit dieser Position leben.
Sportvorstand Peter Knäbel
Wie es nun weitergeht, soll im Dialog geklärt werden. "Wir führen mit jedem Spieler Einzelgespräche, fragen, was hängen geblieben ist und bieten unsere Hilfe an", sagt Knäbel und kündigt an: "Wenn einer die restlichen vier Partien nicht mehr für Schalke auflaufen will, kann ich mit dieser Position leben." Wegen des auf den 12. Mai verschobenen Heimspiels gegen Hertha BSC haben die Königsblauen ein spielfreies Wochenende vor sich.
Reguläres Training erst ab Montag - S04 stellt Strafanzeige
Einige Entscheidungen machte Schalke noch am Freitag publik. Erst am Montag wird die Mannschaft den regulären Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Schalke habe bereits "Maßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit von Spielern und Betreuern zu gewährleisten". Zudem wird S04 Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
Ein weiteres Mal verurteilte Schalke die Vorfälle rund um den Abstieg, sie hätten den Verein "zutiefst erschüttert. Krisen, Enttäuschungen und vor allem Abstiege sind schmerzhaft, aber sie gehören nun einmal zum Sport. Für die gesamte Schalker Vereinsfamilie - und viele Fans und Mitglieder haben das in klaren Statements bereits deutlich gemacht - muss daher gelten: Gewalt hat niemals eine Berechtigung - weder im Sport, noch in der Gesellschaft."
