Nationalelf

Klostermann: "Wenn der Willi so über mich denkt …"

Deutschlands Rechtsverteidiger über das "gute Omen" Rio und Experte Orban

Klostermann: "Wenn der Willi so über mich denkt …"

Rechtzeitig fit geworden für die WM: Lukas Klostermann.

Rechtzeitig fit geworden für die WM: Lukas Klostermann. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

Sein Comeback nach über drei Monaten Zwangspause hat nur etwas mehr als eine halbe Stunde gedauert, doch um Lukas Klostermann muss sich niemand Sorgen machen. "Es war im Vorfeld schon klar, dass wir ihn nur 30 Minuten spielen lassen", erklärte Bundestrainer Hansi Flick den unerwartet kurzen Startelfeinsatz seines Rechtsverteidigers bei der WM-Generalprobe am Mittwochabend gegen den Oman (1:0). "Da hatten wir eine Trinkpause."

Für Klostermann waren es wertvolle 34 Minuten, die er eigentlich schon am vergangenen Samstag im Leipziger Auswärtsspiel bei Werder Bremen (2:1) hätte erhalten sollen. "Das hatte sich aber leider nicht ergeben, weil der Spielverlauf in Bremen dafür auch nicht so richtig geeignet war", sagt der 26-Jährige im kicker-Interview (Donnerstag). "Da muss man ehrlicherweise sagen, dass das Ergebnis der Mannschaft an erster Stelle steht und nicht, Spielern auf Teufel komm raus noch Spielpraxis zu geben."

Klostermann: "Es war eine Punktlandung"

Dennoch fühlt sich Klostermann nach seinem Syndesmoseriss "wieder sehr gut. Es war seit der Verletzung Anfang August klar, dass ich nach Plan drei Monate später wieder komplett fit bin - und so ist es ja auch gekommen. Es war eine Punktlandung, aber ich blicke jetzt sehr zuversichtlich auf die kommenden Wochen. Ich bin ja schon seit einer Weile wieder voll im Teamtraining und in einer Verfassung, in der ich der Mannschaft helfen kann. Wenn der Bundestrainer nicht auch davon überzeugt gewesen wäre, hätte er mich wohl auch nicht nominiert."

Leipzigs Kapitän Willi Orban hatte unlängst gesagt, Klostermann sei ein Typ, der schnell wieder verlässliche Leistung bringt. Hat er Recht? "Wenn der Willi so über mich denkt, ist das kein schlechtes Zeichen", findet Klostermann, der bislang 19 Länderspiele absolviert hat. "Er ist einer der fittesten Spieler der Bundesliga, also kennt er sich da aus."

Klostermann und die unglückliche EM: "Das war eine wichtige Erfahrung"

Bei der EM im vergangenen Jahr hatte Klostermann zwar ebenfalls dem DFB-Kader angehört, war wegen eines Muskelfaserrisses aber ohne Einsatz geblieben. "Ich habe damals sicher gelernt, welche Besonderheiten ein so großes Turnier mit sich bringt, das war eine wichtige Erfahrung", sagt er rückblickend. "Im Laufe eines Turniers wird es Aufs und Abs geben. Umso wichtiger ist, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, wenn es für einen mal nicht so läuft - sondern sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und gleich wieder die nächste Chance zu suchen."

Bei den Olympischen Spielen 2016 hatte er, gerade 20 geworden, bereits erlebt, wie sich ein erfolgreiches Turnier anfühlen kann. Wie jetzt in Katar war auch vor sechseinhalb Jahren die Vorbereitung sehr kurz. "Wir hatten damals ähnlich wenige Tage bis zum ersten Spiel, und es lief mit der Silbermedaille dennoch recht erfolgreich", so Klostermann. "Von daher nehme ich das mal als gutes Omen."

Klostermann über die Gefahr, bei der WM kaum oder gar nicht zum Zug zu kommen, die Aussichten für die DFB-Elf und die jüngste Entwicklung in Leipzig: Das ganze Interview lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag - hier auch als eMagazine.

jpe

Drei Fünfer beim DFB-Team: Die kicker-Noten zur WM-Generalprobe