Seit seiner Glanzzeit beim Hamburger SV, als er zwischen 2004 und 2007 23-mal im Kasten der Norddeutschen in der Bundesliga stand, ist Kirschstein viel rumgekommen. Für Fürth, Ahlen, Ingolstadt und Aue absolvierte er 137 Einsätze in der 2. Liga, anschließend versuchte er sein Glück bei Poli Timisoara in Rumänien. Dort wollte er aber nicht bleiben.
"Ich wollte zunächst einmal zurück nach Deutschland", so der Routinier. "In Rumänien hat niemand hier meine Leistungen bei Timisoara verfolgt. Ich habe mich dann in Lotte und Trier fit gehalten, es kam aber nie zu einem passenden Angebot", verrät er. "Jetzt bin ich bei Rot-Weiss, um erstmal wieder zu spielen."
Seit fünf Partien hütet Kirschstein nun das Tor der Ahlener und durfte zuletzt mit seiner im Abstiegskampf steckenden Mannschaft zwei Siege feiern. Der Torwart zeigt sich von der dennoch weiterhin prekären Situation unbeeindruckt. Dass er in einer solch schwierigen Phase zum Team gestoßen ist, ist für ihn kein Problem: "Noch sind wir nicht abgestiegen. Uns hat niemand mehr auf dem Zettel. Aber wir werden besser", sagt er und fährt fort: "Man sieht: Schalke entlässt den Trainer, Düsseldorfs Coach hat zuletzt bei uns die Pressekonferenz abgesagt. Die Konkurrenz zeigt Nerven."
Mindestens bis er 40 Jahre alt ist, will Kirschstein noch auf dem Platz stehen. Ob in Ahlen oder andernorts, sei ihm egal: "Ich fühle mich fit und möchte mich anbieten." Solange er in Ahlen ist, will er als Führungspersönlichkeit vorweg gehen und hat schon erste Maßnahmen getroffen. "Ich versuche schon Ordnung mit hineinzubringen. Jetzt gibt es zum Beispiel ein Handyverbot in der Kabine. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich auch ausrasten kann, wenn mir etwas nicht passt."