Es ist das wohl größte Problem in dieser Saison bei Union. Wenn man von einem Problem als Tabellenvierter sprechen möchte. Zu oft haben die Eisernen in der laufenden Spielzeit den ersten Abschnitt regelrecht verpennt. So auch in Hoffenheim, als es nach zwei individuellen Fehlern von Diogo Leite 2:0 für die Kraichgauer stand.
"Fußball ist ein Fehlerspiel, wir haben zu viele gemacht, zu viele Geschenke verteilt", monierte Trainer Urs Fischer, der aber auch betonte: "Danach hat sich die Mannschaft gefangen." Das stimmt, aber die ganz große Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit ließ der Favorit danach auch vermissen. Bis zum Strafraum sah das nach dem Seitenwechsel gefällig aus, doch einmal mehr fehlte es an klugen Ideen im letzten Drittel. "Wir waren da nicht konsequent genug", fasste es Rani Khedira kurz und knapp zusammen.
Die Schwierigkeit des letzten Schrittes
Union müsse nun wieder seinen Job machen, "mit der nötigen Gier und dem nötigen Feuer" zu Werke gehen, so Khedira weiter. Trotz der Niederlage und des Erfolgs der Freiburger haben die Hauptstädter quasi alles weiterhin in der eigenen Hand. Vier Tore sind die Eisernen noch vor. "Diesen letzten Schritt zu machen, ist das Schwierigste", behauptete Fischer, der am letzten Spieltag dann wohl wieder auf Abwehrchef Robin Knoche zurückgreifen kann.
Spiele des 1. FC Union Berlin
"Er ist ein unfassbar wichtiger Spieler für uns. Ich denke, dass er beim nächsten Spiel wieder zur Verfügung stehen und dann hinten den Laden zusammenhalten wird. Das wird uns guttun", meinte Khedira, der nun einen "kühlen Kopf" gegen Werder Bremen fordert. Dieser ist auf alle Fälle erforderlich, um diesen schwierigen letzten Schritt zu meistern - und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League einzutüten.
Hat Union in Bremen einen Vorteil?
Ein kleiner Vorteil gegenüber SC Freiburg, die auswärts in Frankfurt ran müssen, könnte es sein, dass es für die Bremer um nichts mehr geht. Die Hanseaten haben den Klassenerhalt am Wochenende gesichert, spielen in Berlin also quasi nur noch um die goldene Ananas. Und dennoch sollten sich die Köpenicker nicht so viele Patzer wie in Sinsheim erlauben, denn das bestrafen auch die Norddeutschen im Tiefschlaf.