2. Bundesliga

Kempe und die leidige Positionsfrage beim SV Darmstadt 98

Darmstadts Routinier fühlt sich in der Mitte am wohlsten

Kempe und die leidige Positionsfrage

Darmstadts Tobias Kempe (re.) möchte auch gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen jubeln.

Darmstadts Tobias Kempe (re.) möchte auch gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen jubeln. imago images/Jan Huebner

Wenn man Tobias Kempe auf seine Wunschposition anspricht, muss er schmunzeln. "Jedes Jahr immer dieselbe Frage", sagt er. "Ob ich jetzt außen spiele, hinter den Spitzen, auf der Sechs, auf der Acht - egal." Gespielt hat er im Mittelfeld schon alles, aber der 32 Jahre alte Routinier räumt offen ein, dass er eine Wunschposition hat: "Klar ist es im Zentrum angenehmer für mich zu spielen, weil ich nicht der klassische Eins-gegen-Eins-Spieler auf den Außen bin, der über Tempo kommt, sondern lieber in der Mitte die Bälle verteile und dort torgefährlich werden kann."

Schwieriger Start in die neue Spielzeit

Kempe war schwer in die Saison gekommen, hatte zunächst wegen einer Nasenoperation große Teile der Vorbereitung verpasst und wurde dann von einer Corona-Infektion zurückgeworfen. Als er wieder fit war, hatte sich Fabian Schnellhardt im zentralen Mittelfeld neben Klaus Gjasula festgespielt. Kempe musste auf die Flügel ausweichen.

Auch nachdem Schnellhardt gegen Dresden vom Platz geflogen war, durfte gegen Heidenheim zunächst Nemanja Celic zentral neben Gjasula ran. Gegen Sandhausen spielte dann Kempe in der Mitte, bereitete zwei Tore beim 6:1 vor und zeigte auch sonst eine starke Partie (kicker-Note 2). Dass Trainer Torsten Lieberknecht auf der Position nun ohne Not eine Veränderung für die Partie gegen Bremen (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) vornimmt, ist eher unwahrscheinlich. Zumal nun Gjasula ausfällt, der Albaner wurde in der WM-Qualifikation positiv auf Corona getestet.

Vorfreude auf den "Highlight-Gegner"

Für Kempe ist das Spiel gegen die Norddeutschen unter verschiedenen Aspekten eine besondere Partie. "Mit Werder Bremen kommt ein Highlight-Gegner ans Böllenfalltor. Es kommen wieder mehr Fans ins Stadion, das wird eine richtig geile Atmosphäre am Wochenende sein. Und es ist eine gute Herausforderung, um zu sehen, wo wir gerade stehen", sagt er.

Dass es gegen den letztjährigen Lilien-Trainer Markus Anfang geht, ist eine zusätzliche Motivation. "Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Und Markus kommt auch nicht hierher, um sich an die Wand spielen zu lassen und mit einer Packung nach Hause zu fahren", sagt Kempe. Anfang werde sehr ehrgeizig sein und seine Truppe gut einstellen. "Aber das wird unser Trainer auch machen. Das wird ein hitziges Spiel werden."

Kempes Erinnerungen an Frings und Mertesacker

Zudem spielte Kempe zu Beginn seiner Karriere bei den Grün-Weißen. "Ich war vier Jahre dort von der U 17 bis zu den Profis, habe noch mit Torsten Frings und Per Mertesacker zusammengespielt und wie sie alle heißen", erinnert er sich. Er habe bei den Profis unter Thomas Schaaf trainiert und bei der U 23 gespielt. "Ich habe dort viel gelernt und erinnere mich gerne an die Menschen in Bremen. Das ist ein super Verein. Insofern ist es auch für mich traurig, dass sie abgestiegen sind."

Stephan Köhnlein

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