Es ging in der Neuauflage des Champions-League-Endspiels um mehr als ums Prestige, in der ausverkauften Dortmunder Arena schenkten sich der BVB und der FCB nichts. Das bessere Ende hatten die Borussen und setzten damit ein erstes Zeichen, dem Starensemble von der Isar verstärkt Paroli bieten zu wollen. Allerdings wollte der BVB, der den Bayern die erste Niederlage seit März (0:2 gegen den FC Arsenal) beigebracht hatte, den Sieg nicht zu hoch hängen. "Wir freuen uns über den Pokal, aber der Sieg hat keine Auswirkungen auf die neue Saison", erklärte Sebastian Kehl.
Spielbericht
"Wir wollten zeigen, dass wir noch immer da sind und eine gute Rolle spielen können", ordnete der BVB-Spielführer die kleine Revanche ein. "Wir hatten in den letzten Wochen den Eindruck, dass das überhaupt nicht mehr möglich ist, gegen die Bayern zu gewinnen", freute sich Dortmunds Klub-Boss Hans-Joachim Watzke. Auch Jürgen Klopp, der aus dem Sieg mit Blick auf die bevorstehende Spielzeit "nichts ableiten" will, konnte seine Freude nicht verbergen: "Das war eine Willensleistung. Wenn wir mit Leidenschaft, taktisch gut und mit hohem Aufwand spielen, können wir sie schlagen."
Es war wichtig, einen Titel zu holen und zu sehen, wo wir stehen. Die Saison kann kommen!
BVB-Akteur Nuri Sahin
Mehr aber auch nicht? "Ich weiß, was jetzt alle hören wollen", so der BVB-Trainer: "Fest steht: Wir haben in der letzten Saison in der Bundesliga zweimal unentschieden gegen die Bayern gespielt und hatten am Ende dennoch 25 Punkte Rückstand. Das sagt doch alles. Sie sind nicht unser Konkurrent, unsere Konkurrenten sind die anderen 16 Bundesliga-Mannschaften. "
Robben: "Vier Gegentore dürfen nicht passieren"
Auch im Bayern-Lager gab man sich gelassen. "Es braucht noch ein bisschen, bis alles so klappt, wie wir das wollen. Bis gestern war alles okay, und heute soll schon wieder alles schlecht sein. Der Jubel der Dortmunder tut mir nicht weh", meinte FCB-Kapitän Philipp Lahm. Kritik gab es für das Abwehrverhalten von Doppeltorschütze Arjen Robben: "Vier Gegentore dürfen nicht passieren, wir haben das Spiel selbst weggegeben." Der Niederländer, der unabhängig von der Niederlage unterstreicht, dass "viel drin ist in dieser Saison", fordert, "daraus zu lernen".