3. Liga

Kauczinski "riecht geil" und beendet den Relegations-Fluch

Wiesbaden kehrt nach drei Jahren in die Zweitklassigkeit zurück

Kauczinski "riecht geil" und beendet den Relegations-Fluch

Allen Grund zum Jubeln: Markus Kauczinski und der SV Wehen Wiesbaden.

Allen Grund zum Jubeln: Markus Kauczinski und der SV Wehen Wiesbaden. Getty Images

Nass, von einer Duftnote nach Bier umhüllt, aber glücklich war Markus Kauczinski nach den ersten Feierlichkeiten vor dem Gästeblock auf der Bielefelder Alm vor das Sat.1-Mikrofon getreten und verlieh seiner Freude über den 2:1-Sieg und dem damit einhergehenden Zweitligaaufstieg deutliche Worte. "Das fühlt sich mega an, die Jungs so zu sehen nach der langen Saison. In der Relegation, nachdem wir schon vier Minuten aufgestiegen waren, freue ich mich so sehr für sie", spielte der Coach auf den dramatischen letzten Spieltag der abgelaufenen Saison an. 

Stritzels "geiler Job" trotz Patzer

Dabei hatte der Start der Hessen in Bielefeld alles andere als gut ausgesehen. Früh hatte Fabian Klos den DSC in Führung gebracht, die Latte verhinderte das 0:2. "Die ersten 20 Minuten hat Bielefeld viel Druck gemacht. Wir waren ein bisschen unsauber, ein bisschen nervös", analysierte Kauczinski, der hinsichtlich des Gegentreffers nicht lange um den Patzer seines Schlussmanns Florian Stritzel herumredete: "Das Tor fällt eigentlich zu leicht, er sieht nicht gut aus." Anschließend habe sich Stritzel aber gefangen und besonders ob seiner Stärke in der Luft ein Lob verdient: "Gegen eine große Mannschaft wie Bielefeld, die viel über Flanken kommt, war er unheimlich wichtig und hat insgesamt einen geilen Job gemacht."

Das ist das Business, natürlich weckt das Begehrlichkeiten.

Markus Kauczinski über Benedict Hollerbach

Selbiges galt auch für den Doppeltorschützen Benedict Hollerbach, dem sein Trainer attestierte, in den letzten Wochen "wirklich nochmal einen Schritt" gemacht zu haben. "Wenn er erstmal vor dem Mann ist, ist es brutal schwer, weil er einen guten Antritt und ein gewisses Durchsetzungsvermögen hat." Das Interesse des 1. FC Köln sei dementsprechend nachvollziehbar. "Das ist das Business, natürlich weckt das Begehrlichkeiten. Er hat die ganze 3. Liga schon super gespielt, das ist keine Überraschung." Ganz offiziell machen wollte Kauczinski den sich anbahnenden Abschied des pfeilschnellen Torjägers, der die Causa nüchtern mit dem Hinweis auf seinen sich automatisch verlängernden Vertrag abtat, zwar noch nicht, allerdings sei er auch "kein Träumer". 

Kauczinskis persönlicher Befreiungsschlag 

Bevor es aber in Sachen Personalplanung hinsichtlich der ersten Zweitligasaison seit drei Jahren konkret wird, stehen natürlich Feierlichkeiten auf dem Programm, in denen eine für den Coach besonders feine Note mitschwingt. Schließlich scheiterte er vor dem Duell mit der Arminia zweimal als potenzieller Aufsteiger in der Relegation, besonders der Anlauf mit dem KSC gegen den HSV endete 2015 immens bitter. "Aller guten Dinge sind drei, der Fluch ist gebrochen", freute er sich daher und trug den Duft der trocknenden Bierdusche als Auszeichnung: "Ich rieche geil." Nach Aufstieg eben. 

mja

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