2. Bundesliga

Düsseldorfs Kastenmeier: "Das ist Freud und Leid eines Torhüters"

Düsseldorf: Konkurrenzkampf mit Raphael Wolf

Kastenmeier: "Das ist Freud und Leid eines Torhüters"

Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier kämpft um seinen Status.

Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier kämpft um seinen Status. imago images

Seine liebste Beschäftigung zurzeit ist Schlafen - dabei ist Florian Kastenmeier nicht unbedingt eine Schnarchnase. Doch das Trainingslager von Fortuna Düsseldorf in den Niederlanden hinterlässt Spuren, zwischen den Einheiten von Trainer Uwe Rösler tankt Kastenmeier am liebsten Kraft auf der Matratze. "Eine Konsole habe ich auch seit Jahren nicht mehr", verrät der 23 Jahre alte Familienvater. Das Zocken überlässt er lieber den Teamkollegen.

Kastenmeier: "Ich versuche, den elften Feldspieler zu geben"

Dabei beschreibt sich Kastenmeier selbst als "sehr offensiven" Torhüter, der das Risiko nicht scheut. "Ich versuche, den elften Feldspieler zu geben", reflektiert er, zuletzt stieg er mit diesem Stil zum Stammtorhüter auf. Zur Wahrheit gehört auch, dass dafür eine Verletzung des zuvor gesetzten Zack Steffen beitrug. Im vergangenen Sommer holte ihn der damalige Sportvorstand Lutz Pfannenstiel aus der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart, seit Januar durfte Kastenmeier stets von Beginn an spielen. "Dass es so schnell klappte, war vielleicht etwas ungewöhnlich", sagt er, und sieht sich im Profibereich angekommen - auch wenn ihm bislang der Ruf anhaftete, zwar weitgehend frei von groben Patzern zu sein, aber auch keine Spiele im Alleingang zu gewinnen.

Kastenmeier: "Konkurrenzkampf ist das ganze Jahr über"

Nun ist mit Raphael Wolf der Schlussmann der Aufstiegssaison 2017/18 wieder fit und drängt zurück ins Tor. Coach Rösler rief einen offenen Konkurrenzkampf aus - Ausgang offen. Dass der junge Kastenmeier gegenüber dem routinierten Wolf (32) den Platzhirsch gibt, ist ungewöhnlich, aber der Situation geschuldet. "Es ist nicht mehr meine erste Saison", sagt Kastenmeier, weiß aber auch über sich selbst: "Einige Schwächen sind ja normal." Und über den Konkurrenten Wolf: "Ich habe zuletzt mehr Spielpraxis gesammelt. Ich werde mein Bestes geben, dass er nicht an mir vorbeikommt. Konkurrenzkampf ist aber das ganze Jahr über."

Klare Ansprüche auf die Nummer 1 also, aber auch ein faires Duell, in dem sich die Kontrahenten "gegenseitig unterstützen". Dass Rösler einen klaren Stammtorhüter sucht und keine Wechsellösung, sieht Kastenmeier mit gemischten Gefühlen: "Das ist das Freud und Leid eines Torhüters. Das habe ich mir aber selbst ausgesucht."

Jim Decker

Klub für Klub: Die Sommer-Transfers der Zweitligisten