
Paulo Guerrero freut sich zusammen mit Joris Mathijsen (li.) und Mladen Petric über sein Tor zum 0:1. picture alliance
Karlsruhes Trainer Edmund Becker nahm nach der 0:2-Niederlage in Bochum einen Wechsel an seiner Startelf vor. Da Silva kam für den verletzten Mutzel (Zerrung) ins Team.
Hamburgs Coach Martin Jol musste nach dem 1:0-Sieg über die Münchner Bayern ebenfalls einmal Personal austauschen. Neuzugang Gravgaard ersetzte Reinhardt (Mittelfußbruch).
Der Favorit aus der Hansestadt zeigte von Beginn an mehr Zug zum Tor und konnte in den Anfangsminuten jeweils nur durch Fouls von Sebastian, der schon nach fünf Minuten Gelb sah, an frühen nennenswerten Strafraumaktionen gehindert werden. Mit der ersten Torchance ging der HSV dann aber prompt in Front. Guerrero holte sich in der eigenen Hälfte gegen Engelhardt das Leder, nahm Fahrt auf und überbrückte selbst das Mittelfeld. Der Peruaner spielte Doppelpass mit Jarolim und schob alleine vor Miller abgeklärt zum 0:1 ein (7.).
Karlsruhe tat sich schwer, ins Spiel zu finden, verlor in der Vorwärtsbewegung ein ums andere Mal viel zu früh den Ball und musste aufpassen, nicht das 0:2 zu kassieren. Trochowskis Hereingabe rauschte gefährlich durch den Fünfmeterraum, fand aber keinen Abnehmer (12.), Petrics Volleyabnahme konnte Miller entschärfen (17.).
Es war wahrlich kein Feuerwerk, das der HSV im Wildpark abbrannte, dennoch reichte der Jol-Elf eine taktisch disziplinierte Vorstellung, um die Badener in Schach zu halten. Erst nachdem Pitroipa das Leder aus zwölf Metern über Millers Kasten gesetzt hatte (25.), lief beim KSC etwas mehr zusammen. Engelhardt (25.) und Federico (26.) kamen aus der zweiten Reihe wenigstens zum Abschluss, zwangen Rost aber nicht zum Eingreifen.
Die Partie plätscherte ohne weitere Höhepunkte vor sich hin, ehe sich der Becker-Elf fünf Minuten vor der Pause urplötzlich die dicke Chance zum Ausgleich bot. Freis tauchte alleine vor Rost auf, brachte gegen den sich ihm entgegen stürzenden Keeper die Kugel aber nicht am Schlussmann vorbei.
Der 19. Spieltag
Geizte der erste Durchgang noch mit Höhepunkten, hatte es die Anfangsphase des zweiten Abschnitt in sich. Nach einer abgewehrten Hamburger Ecke kam Jarolim an das Leder, zog zur Grundlinie und passte zurück zu Benjamin, der die Kugel mit links fulminant in den linken Torwinkel drosch - 0:2 (48.). Der KSC ließ sich nicht schocken und hatte sofort die passende Antwort parat. Görlitz flankte von rechts, Gravgaard schlug am Ball vorbei, und Freis nutzte den Fehler zum Anschluss (49.). Damit nicht genug. Die Badener setzten nach und wurden nur weitere vier Minuten später belohnt. Da Silva passte an den Strafraum zu Federico, der sich drehte, mit links abzog und aus 16 Metern zum 2:2 traf (53.).
Es ging nun hin und her. Petric jagte die Kugel aus 18 Metern knapp daneben (55.), Trochowskis Freistoß lenkte Miller glänzend zur Ecke (60.). Dem HSV war das Remis zu wenig, doch gegen verbissen kämpfende Badener tat sich die Jol-Elf schwer, die entscheidende Lücke zu finden.
Hamburgs Hoffnungen, doch noch den Dreier einzufahren, erhielten eine knappe Viertelstunde vor Schluss einen herben Dämpfer, als Petric nach einem Schubser gegen Engelhardt, der zuvor beharrlich am Kroaten gezerrt hatte, von Referee Kinhöfer mit Rot bedacht wurde (76.). Lange durften sich die Karlsruher allerdings nicht über die Überzahl freuen, denn nach einem taktischen Foul an Streit folgte der bereits verwarnte Engelhardt Petric zum Duschen (82.).
Zehn gegen zehn spielten beide Teams weiter nach vorne - mit dem besseren Ende für den KSC. In der Nachspielzeit brachte Stindl einen letzten Freistoß nach innen und fand Freis, der zum 3:2 einköpfte und den Wildpark so in ein Tollhaus verwandelte (90.+2).
Karlsruhe reist am kommenden Samstag zu Aufsteiger Köln, der HSV empfängt am Sonntag Arminia Bielefeld.