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Kann der unbeständige Bremer SV den neuen Primus stürzen?

Regionalliga Nord, 9. Spieltag - Vorschau

Kann der unbeständige Bremer SV den neuen Primus stürzen?

Zuletzt gab es zweimal keinen Sieg für den Bremer SV: Jetzt geht es zum Tabellenführer

Zuletzt gab es zweimal keinen Sieg für den Bremer SV: Jetzt geht es zum Tabellenführer IMAGO/Claus Bergmann

9. Spieltag

Nach dem nun feststehenden Punktabzug für den 1. FC Phönix Lübeck geht Holstein Kiel II als Spitzenreiter der Regionalliga Nord in das Heimspiel am Samstag um 15 Uhr mit dem Bremer SV. Und das obwohl die U-23-Störche noch das Nachholspiel gegen den SV Meppen (15. November) in der Hinterhand haben.

Zu verbalen Höhenflügen neigt an der Kieler Förde jedoch keiner. Coach Sebastian Gunkel misst dem Tabellenstand keine übergeordnete Bedeutung zu, mahnt trotz des traumhaften Saisonstarts mit sechs Siegen aus sieben Spielen zu Realismus und Demut : "Das ist eine Momentaufnahme", sagte der 47-jährige Fußballlehrer nach dem knappen Heimsieg gegen den SC Spelle-Venhaus, bei dem seine Elf in Unterzahl einen 0:1-Rückstand in ein 2:1 verwandelte: "Man hat wieder gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Wir haben jedoch Moral und Zusammenhalt bewiesen."

Am Samstag kommt mit dem Bremer SV der Angstgegner der Vorsaison. Beide Spiele verloren die Kieler. "Da haben wir noch etwas gutzumachen. Die werden uns wieder alles abverlangen", erklärt KSV-Kapitän Tim Siedschlag, der den niedersächsischen Aufsteiger sein Startelf-Comeback nach Wadenblessur feierte. Weiter fehlen wird den Jungstörchen hingegen Lenny Borges, der sich einer Knie-Operation unterziehen musste.

Entwicklung funktioniert

So war das nicht zu erwarten gewesen, jedenfalls nicht für Außenstehende: Der Bremer SV belegt nach acht Spieltagen der Regionalliga den neunten Platz und ist der der Tabellenspitze damit genau so nahe wie der Abstiegszone. "Das ist für viele überraschend, für uns nicht", sagt Ralf Voigt. Der Sportliche Leiter muss allerdings einräumen, dass die Entwicklung der im Sommer durch zahlreiche Abgänge nominell geschwächten Mannschaft schneller verläuft, als eigentlich angenommen: "Es kristallisieren sich Spieler heraus, mit denen keiner gerechnet hatte."

Um eine Achse aus Torhüter Malte Seemann, Abwehrchef Justin Sauermilch und Sturmführer Herdi Bukusu wussten Zugänge wie Jonas Kühl, Manasse Fionouke oder Fritz Kleiner zu überzeugen. Nun steht das Überraschungsteam allerdings vor einer Herausforderung. In Holstein Kiel II wartet schließlich der Spitzenreiter auf die Bremer. "Das wird eine richtig schwere Aufgabe", sagt Ralf Voigt. Er lobt den kommenden Gegner für den "besten Fußball der Liga", und daneben weiß der Sportliche Leiter: "Es geht so schnell, und dann rutscht du mit einer Niederlage fünf, sechs Plätze ab."

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Die weiteren Partien

Den neunten Spieltag eröffnen am Freitag bereits der SV Meppen und der Tabellenzweite Lohne. Am Samstag empfängt um 13 Uhr die Reserve des HSV, die bereits unter der Woche im Einsatz war, den Aufsteiger aus Eimsbüttel. Eine halbe Stunde später erfolgt der Anpfiff im Manfred-Weber-Stadion in Flensburg, wo die Zweitvertretung des FC St. Pauli zu Gast ist. Den Samstag abrunden wird das Duell Drochtersen/Assel gegen den VfB Oldenburg (unter Neu-Trainer Fuat Kilic).

Sonntags warten vier Partien in der Nordstaffel. Um 14 Uhr kreuzen der TSV Havelse und der defensiv starke FC Phönix Lübeck die Klingen. Zur gleichen Zeit steigt das Verfolgerduell zwischen Teutonia Ottensen und der unter der Woche unterlegenen Reserve von Hannover 96. Ebenfalls gastiert der SSV Jeddeloh II bei der Eintracht Norderstedt. Den Spieltag abschließen wird der SC Spelle-Venhaus mit dem Spiel gegen Kilia Kiel. 

Stefan Freye, Jan-Phillip Wottge

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