Er ist der aktuell gefragteste Profi im österreichischen Kitzbühel. Sasa hier, Kalajdzic da, der Stürmer steht nicht nur bei seinen Landsleuten, die den Trainingsplatz im benachbarten St. Johann besuchen, auf der Wunschliste der Handy-Fotografie ganz oben. Auch die VfB-Fans lieben ihren Funkturm im Sturmzentrum und würden diesen gerne noch lange in ihren Reihen sehen. Über sein aktuelles Vertragsende Ende Juli 2023 hinaus. "Natürlich kann ich mir vorstellen, beim VfB zu verlängern", sagt auch der Sympathieträger. Doch einen entsprechenden Vorstoß der Schwaben gab es bisher nicht.
Konkrete Angebote sind noch nicht eingegangen
Wohl wissend, dass man den finanziellen Vorstellungen des 24-Jährigen nach dessen Leistungssprung und dessen neuem Status sowieso nicht gerecht werden könnte und in der Gerüchteküche nicht grundlos tagtäglich neue vermeintliche Interessenten hochkochen. Ging es zuletzt um den AC Mailand, die AS Rom oder Tottenham Hotspur, um nur ein paar wenige, verifizierte Klubs zu nennen, ist es aktuell der FC Chelsea. Doch bisher sind bei den Stuttgartern keinerlei konkreten Angebote eingegangen, bestätigt Sportdirektor Sven Mislintat.
Kalajdzic selbst könne und wolle zu den ganzen Meldungen nur "wenig sagen. Ich denke nicht darüber nach. Ich bin hier, habe Spaß mit Freunden und bereite mich auf die Saison vor". Mehr gebe es dazu nicht zu sagen. Ein Wechsel käme für ihn sowieso nicht automatisch infrage. "Wenn mich etwas beeindrucken würde, würde ich es machen. Aber das müsste erstmal kommen", sagt der gebürtige Wiener, der vor zwei Jahren noch vor den Scherben seines Traums von der Bundesliga zu stehen drohte.
Das Spieljahr 2020/21 wurde zum persönlichen Triumphzug
In der Vorbereitung im Juli 2019 zog er sich in einem Testspiel eine schwere Knieverletzung zu, die ihn fast die komplette folgende Zweitliga-Saison kostete. Das Spieljahr 2020/21 wurde zum persönlichen Triumphzug. "Ich habe in den beiden Jahren alles an Tiefen und Höhen erlebt." Nachdem er schon am Aufstieg ein kleines bisschen Mitwirken konnte, stieg er vom Rekonvaleszenten zum Stammspieler, Torjäger, Nationalspieler und EM-Fahrer auf. Das zweite "war ein hartes Jahr. Aber inhaltlich war es super", sagt Kalajdzic, der sich in Stuttgart und Österreich zum Publikumsliebling entwickelt hat. Im Urlaub habe er die ersten Tage nicht einmal richtig abschalten können. Auch weil er ständig daran erinnert wurde und bis heute wird, dass er nicht mehr der Sasa Kalajdzic vor zwei Jahren ist. "Ich werde überall erkannt", erzählt der 24-Jährige, für den seine Körpergröße von zwei Metern "zudem ein kleiner Nachteil" ist. "Aber das ist schön."
George Moissidis
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