Der Abschluss des Trainingslagers in Windischgarsten war für die Sechziger ein besonderer. Zum ersten Mal seit langer Zeit waren wieder Zuschauer im Stadion - 650 an der Zahl. Rund 600 davon waren wohl dem Fanlager der Löwen zuzuordnen. "Es ist schön, wieder persönlichen Kontakt zu haben und die Stimmung zu spüren. Das haben wir vermisst", schwärmte der Münchner Cheftrainer.
Mit den Fans im Rücken übernahmen die Löwen bei Wind und Regen zunächst das Kommando, allerdings machten sich mit der Zeit die zahlreichen Einheiten der intensiven letzten Tage bemerkbar. "Die Spieler waren müde, die Platzverhältnisse haben uns heute noch die letzte Kraft aus den Beinen geholt." Ein typisches Spiel am Ende eines Trainingslagers sozusagen. In der 21. Minute führte eine Unkonzentriertheit von Wein, der das Spielgerät am eigenen Strafraum vertändelt hatte, schließlich zum Rückstand.
Für den zweiten Durchgang schickte Köllner zehn neue Akteure auf den Platz, lediglich Schlussmann Hiller absolvierte die Begegnung gegen den österreichischen Zweitligisten über die volle Länge. Rund 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff egalisierte Dressel nach einem wunderschönen Doppelpass mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck. Insgesamt waren nach dem Seitenwechsel aber nicht mehr so viele Strafraumszenen zu bewundern wie zuvor. Das liegt nach Köllner daran, dass der zweite Block es "besser gemacht" und "keine Chancen zugelassen" hat. "In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selber schwer gemacht", monierte der 50-Jährige im Hinblick auf die leichtfertigen Fehler in der Defensive.
Im Nachgang an das Testspiel zog Köllner ein durchweg positives Resümee: "Jeder Spieler hat gezeigt, dass er nicht aus Zufall dabei ist, sondern berechtigte Chancen auf einen Platz in der Mannschaft hat." Ob die Konkurrenz noch größer wird, ließ der Sechzig-Coach indes noch offen: "Meine Wünsche habe ich hinterlegt."
