Paul Pogba, Lassana Diarra oder auch Dimitri Payet - diese Profis sind nur drei von vielen Spielern, die durch die Ausbildung in der renommierten Jugendakademie von AC Le Havre geprägt wurden. Nun steht schon der nächste Akteur des französischen Zweitligisten vor dem Sprung zu einem Top-Klub: Souleymane Touré. Laut französischen Medienberichten besuchte der junge Innenverteidiger sogar schon das Trainingsgelände von Manchester City.
Bevor der Abwehrmann aber über seine Zukunft entscheidet, möchte sich der 19-Jährige in diesem Sommer noch zum U-19-Europameister krönen. Durch die Siege gegen die Slowakei und Rumänien ist der erste Schritt Richtung Titel bereits geschehen - die Equipe Tricolore steht schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen Italien im Halbfinale. Neben der offensiven Wucht war auch die defensive Stabilität ein wesentlicher Faktor für den souveränen Halbfinaleinzug.
Eines der größten Talente ist die Lust, die er hat.
Oliver Rodriguez
Der Abwehrchef der französischen Auswahl fällt auf dem Feld nicht nur durch seine Leistungen auf, sondern auch aufgrund seines Körperbaus. Touré misst 2,04 Meter und ist um die 100 Kilo schwer. Dennoch sollte der "etwas atypische Spieler", wie er sich selbst beschreibt, laut Oliver Rodriguez nicht nur auf "seine biometrischen Daten reduziert werden". "Er ist jemand, der die Arbeit liebt. Eines der größten Talente ist die Lust, die er hat", so der HAC-Fitnesstrainer im vergangenen August.
Die Trainer in Le Havre wissen genau, wie der Youngster tickt - denn Touré ist seit sieben Jahren für den Verein aus der Normandie aktiv. Der nahe Paris in der Gemeinde Gonesse gebürtige Fußballer entschied sich trotz Angeboten von PSG und Stade Rennes 2015 für einen Wechsel zum Zweitligisten. Einer der Gründe sei die Nähe zu seiner Mutter gewesen, die mit ihm einige Jahre zuvor nach Cleon gezogen war. Ein anderer Grund war der gute Ruf der Nachwuchsabteilung: Er ließ sich von Beispielen wie Benjamin Mendy oder Riyad Mahrez inspirieren.
Vom Stürmer zum Innenverteidiger
In der Anfangszeit stand Touré übrigens noch als Stürmer auf dem Platz und eiferte seinem Idol Didier Drogba nach, bis er kurz vor seinem 17. Geburtstag zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde. Der taktische Kniff ging auf - nur ein Jahr später streifte er erstmals das Trikot der Junioren-Nationalmannschaft über.
Obwohl sein Talent nicht unentdeckt blieb und zahlreiche Vereine ihn abwerben wollten, unterschrieb er 2020 seinen ersten Profivertrag bei seinem Ausbildungsklub. Mit zunehmender Zeit bekam der Linksfuß immer mehr Einsatzminuten und absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 17 Ligue-2-Partien. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Interessenten laut Medienberichten schon vor der EM Schlange gestanden haben sollen, um den noch bis 2023 an Le Havre gebundenen Abwehrspieler zu verpflichten.
Sein Talent unterstrich Touré bislang auch bei der Europameisterschaft. Daher scheint der Youngster bereit zu sein, in die Fußstapfen zahlreicher Talente aus der HAC-Jugend zu treten - vielleicht ja sogar in die des 2018er Weltmeisters Pogba, den es ja bekanntlich 2009 aus der Normandie nach Manchester zu United zog.
